Baden hat sich in Schale geschmissen: Die erste Etappe des One of a Million Musikfestivals ist vorbei. Zwischenfazit: Schön und lässig. Von Isabelle Ruchti
Mit dem Badener Musikfestival ist’s wie mit einer Marinade: Die Mischung macht’s. Aber fangen wir mal von vorne an: Zum Auftakt mit Rio hat es zeitlich leider nicht gereicht – deshalb ging es auf direktem Wege zum Esswagen vor der Stanzerei. Mit Gemüsefries, Suppe im Brot oder Foccacia konnte das kleine Angebot das Ex-Gastroherz der Autorin erfreuen. Klein war aber leider auch die Portion – ein bisschen mehr würde nicht schaden. Pluspunkt: Der Abfall erledigt sich gleich von alleine, denn dieser kann wie in der Pfadi gepflegt ins Feuer geschmissen werden.
Die Locations waren mit schönen Lichtkonstellationen ausgestattet. Dazu stets ein Glitzerteppich als Bühnenhintergrund und mal ein paar Silbervorhänge von der Decke. Etwas kitschig und eher weniger was für Holzfreunde, aber stimmig zum Gesamtkonzept mit hippem Publikum. Diesem entsprechend war auch die Stimmung. Zu Beginn oft zu cool und verstockt, zur späteren Stunde dann etwas gelöster. Pluspunkt: Nette Leute hinter der Bar, wo’s übrigens auch eine grosse Auswahl an nicht-alkoholischen Getränken zu bestellen gab.
Das Musikalische war vielseitig, aber durchzogen. Viele der Acts am frühen Abend waren zwar gut und schön, erinnerten aber oft auch an Tischbomben mit defektem Zünder. Highlights waren Astronautalis, Klaus Johann Grobe und Blondage, die mit ihren energiegeladenen Shows einen besseren Zugang zum Publikum schaffen konnten. Pluspunkt: In der familiären Atmosphäre hatten die Künstler nicht nur die Möglichkeit durch ihre Musik, sondern auch durch Sympathie zu glänzen.
Ein schmuckes Festival mit viel Engagement, welches allerdings eine Prise mehr Lockerheit gut vertragen würde. Bis und mit nächsten Samstagabend habt ihr noch die Gelegenheit, euch selbst ein Bild zu machen.