Wie schön ein Sprung in die kühle Aare sein kann, das ist stadt- und landesweit bekannt. Wenn man sich dann noch einen Abstecher in eines der verschiedenen PopUps gönnt, ist das Glück nahezu perfekt. Begleite unsere Redaktorin Jutta Bärenfaller bei ihrem Aare-Popup-Entdeckungsschwumm. Von Jutta Bärenfaller
Von Pop Up zu Pop Up über den Wasserweg: So etwas ist in Bern möglich und macht unglaublich gute Laune. Denn was gibt es Schöneres, als den freien Sommertag mit Abkühlungen in der Aare begleitet von süffigen Drinks und Leckereien zu geniessen. Na dann, starten wir unseren Schwum Richtung erster Station:
| Erster Stop |
Die AAREBAR BERN: Mit Willensdrang zur Pionierin
Der Anfang macht die Aarebar Bern. Wie die meisten wissen, liegt sie am Uferweg von Marzili in Richtung Eichholz. Bereits seit zwei Jahren gibt es die Aarebar, doch sie hatten einen langen Weg bis zur Eröffnung. Nach einigen Hürden wurde sie dann doch zu einer Pionierin in Bern was Pop Ups auf Rasenflächen und Parks angeht. Was heute selbstverständlich zu sein scheint, war mit viel Arbeit und Willensdrang von Alex, David & Lukas verbunden. Heute ist die Aarebar schöner denn je, mit vielen Pflanzen und Sonnenschirmen haben sie eine kleine Oase geschaffen.
Kategorie Mampfbares: Vegane Kebabs, Cuisine mondiale, Frozen Yogurt und mehr
Das Verpflegungsangebot ist riesig: Von Cuisine mondiale von Rajsain, veganem Kebap von Vebup, Tacos Hermanos und Hot Dogs von Frau Hund gibt es alles. Frozen Yogurt von Real Fruit findet man hier auch, diese werden direkt vor den Augen der Kunden zubereitet. Man sucht sich einfach die Basis und Früchte aus, dann wird alles vor den Augen der Kunden durch den Blender gelassen und ist bereit zum Schlecken. Ein eiskalter und gesunder Genuss.
Kategorie Aperöle: Favorit Jinja Limette, Kina Tonic oder hausgemachter Eistee
Natürlich bleiben auch die Durstigen unter uns nicht unglücklich, das Getränkeangebot lässt keine Wünsche übrig. Zu sehr fairen Preisen gibt es hier eine gut sortierte Auswahl an Aperitifs. So zum Beispiel der Kina Tonic, der mit viel Kräuteraroma und einem Schweizer Gents Tonic eine super Erfrischung ist. Mein persönlicher Favorit ist aber der Jinja Limette. Hauptbestandteil ist Jinja, ein in Bern hergestellter Ingwerlikör mit leichter Apfelnote. Für alle, die ohne Alkohol in den Aareschwumm starten wollen, empfehle ich den hausgemachten Eistee mit drei verschiedenen Schwarztees, Zimt, Bergminze und vieles mehr. Das Rezept, sagt man, stammt von der Grossmutter.
| Zweiter Stop |
PARK AM WASSER: Bunte Fähnchen, ausgelassen, kein Konsumzwang
Als nächster Stop kommt das Park am Wasser-Pop-Up. Ganz neu dieses Jahr gibt es nämlich auch ein Pop Up beim Dalmaziquai. Man schwimmt dafür am besten durch den Kanal im Marzili und spaziert hinüber zum Park. Dort heissen einen bereits bunte Fähnchen, wild durcheinander aufgestellte Schirme und Tische willkommen. Der Park ist weiterhin für alle zugänglich und es besteht kein Konsumzwang. Die Stimmung ist wirklich sehr ausgelassen, einige Menschen versuchen sich auf den aufgestellten Slacklines, andere üben Akrobatik und für die Kleinsten gibt es Spielzeuge zum freien Gebrauch.
Kategorie Aperöle Spritz oder Säfte zum Anstossen, je nach Laune
Das Park am Wasser ist das neuste Pop Up von Tom Weingart, welcher bereits ein bekannter Name im Berner PopUp-Business ist. Darum gibt es hier auch kaltgepresste Säfte von I Love Juice, welche er vertreibt. Die unpasteurisierten Säfte sind gerade nach einem Aareschwumm eine pure Erfrischung. Wer es lieber spritzig hat, nimmt einen Ingwerer Spritz oder einen andere der vielen Spritz-Variationen. Ein bisschen enttäuschend war die selbstgemachte Limonade.
Kategorie Mampfbares: Momos, Flammkuchen oder Wurst
Auch hier gibt es Leckereien aus der Küche. Das Food-Angebot preist natürlich Mama‘s Momos an, welche man bereits vom Loebegge kennt. Fleisch, vegi oder vegan kann man sich hier die wirklich leckeren Momos bestellen. Wer nicht so Bock darauf hat, holt sich einen Flammkuchen oder eine der scharfen Chili Bratwürste von den Morewurster, ganz lokal vom Dentenberg. Dazu gibt es dann Senf von den Damen ausm Strunk.
Einsteigen, bitte! Nächste Station?
Ade, Park am Wasser, weiter geht’s. Von hier aus spazieren wir zum Schwellenmätteli und steigen nach der Schwelle wieder in das kühle Nass Richtung Pop Up Nummer drei.
| Dritter Stop |
Trybhouz: Klein, aber oho!
Der dritte Halt liegt gleich beim Altenbergsteg und gehört bereits seit mehreren Jahren zum Berner PopUp-Sommer. Das Trybhouz ist zwar eher ein kleines PopUp, deswegen aber nicht weniger erwähnenswert. Die Getränke sind ausschliesslich von lokalen Produzenten und sorgfältig erlesen.
Kategorie Aperölä: Süfflä mit Loriña Spritz, Marzili Spritz und Berg Spritz
Wer jetzt bereit ist für einen Apèro, sollte unbedingt den Loriña Spritz ausprobieren, eine Berner Alternative des bekannten Aperol Spritz. Natürlich um einiges besser! Auch der Marzili Spritz ist eine gelungene Abwechslung zu den sonst so bekannten Aperitifs. Er wird mit Jinja und Prosecco zubereitet.
Kategorie Mamfbares: Burger mit Demeter-Halloumi oder Bio-Fleisch
Und natürlich gibt es auch hier etwas Leckeres zu essen. Im Trybhouz kann man den saftigen Burgern fast nicht widerstehen. Im Sauerteig gibt es entweder ein lokales Bio-Patty von Metzgerei Bärtschi oder einen Demeter-Halloumi, beides wird mit Honigsenfsauce, Rucola und Minze serviert. Die Sauce ist einfach genial und wird subtil von der Frische der Kräuter untermalen. Wer gerade nicht Bock auf einen Burger hat – obwohl das fast nicht möglich ist -, kann sich auch einfach ein Apèro Plättli zusammenstellen. Die einzelnen Komponenten werden dann im Glas verkauft.
| Vierter Stop |
chillfood’s füüri: Feuer und Flamme
Die füüri ist unser letzter Stop im Berner Pop-Up-Aareschwumm. Kurz vor dem Lorrainebad steigt man aus dem Fluss aus und kann sich in der alten Brauerei umziehen. Monika und Chris leben dort die einfache und ehrliche Küche, gekocht wird im, über oder neben dem Feuer. Live dabei sein kann man meistens donnerstags und freitags. Dann kochen die beiden vor den Gästen auf ihren eigenen Feuerschalen, welche sie sogar patentiert haben. Chris und Monika waren viel in der Welt unterwegs und haben ihr Wissen nach Bern gebracht und bei der füüri zum Leben erweckt. Am meisten beeindruckt vom Erlebnis vor Ort hat mich, wie durchdacht das ganze Konzept ist. Sie nehmen Nachhaltigkeit sehr ernst und verwenden nur recyclierbare oder natürlich Rohstoffe, um ihr Pop Up zu gestalten.
Kategorie Mampfbar: Feuerküche mit Fleisch, Gemüse und Hundefutter
Das kulinarische Angebot besteht aus selbst hergestellten Produkten oder Produkten von lokalen Start Ups und Kleinproduzenten. Die selbst getrockneten Birnen Luise, sehen zwar nicht sehr appetitlich aus, wer sich aber überwindet und versucht, wird überwältigt sein von diesem so intensiven und puren Geschmack. Etwas so verhält es sich mit ihrem ganzen Angebot: Sehr nah am Eigengeschmack, meist intensiver und so wie man es schon lange nicht mehr geschmeckt hat. Falls es also nach dem Aareschwum spät wird, kann man sich am Feuer wärmen, welches mit Holz aus dem Berner Forst genährt wird. Ein geschmacklich und szenisch würdiger Abschluss.