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YOKKO – To the Fighters. To the Boxers.

Auf ihr Debutalbum «Seven Seas», welches es auf Platz 10 der Schweizer Albumcharts schaffte, lässt die Schweizer Band YOKKO nun den Zweitling «To the Fighters. To the Boxers.» folgen. Die fünf Giele waven schnurstracks da weiter, wo sie mit der ersten Platte aufgehört haben. Von ses

«Atlantic Wave», der Musikstil von Yokko, mag nach der ersten Betrachtung wie eine Phantasiebezeichnung wirken. Ist ja auch so. Aber man kann sich genau so viel darunter vorstellen, wie unter dem mittlerweile so ausgelutschten Begriff «Indiepoprock». Denn so unpräzise würde die Musik bezeichnet werden, wenn sich YOKKO nicht von Anfang an ihr eigenes Genre ausgedacht hätten. Hört man ihre Songs, so weiss man nämlich sofort, was mit dem Begriff gemeint ist.

Jeder der fünf Jungs weiss, was er mit dem Instrument in seinen Händen anzufangen hat. Die Songs haben dieselbe hohe musikalische Qualität, wie auch schon auf dem ersten Album. Das Schlagzeug gibt präzise Beats vor und überlastet die Songs in keinem Moment. Zusammen mit dem Bass bildet es die Grundpfeiler für den sphärischen, eingängigen Klang der tieferen Tonlagen. Die Gitarre und das Piano ergänzen einander perfekt und die Stimme hält dieses Team aus ausnahmetalentierten Einzelspielern zusammen und gibt die Richtung vor. Leider aber findet sich nach langem Suchen doch noch eine kleine Negativkritik: Denn ein richtiger Hit, ein Ohrwurm welche der Band zu grossem internationalem Fame verhelfen könnte, fehlt. Dennoch, einige Songs (wie etwa «Circle») verfehlen ihr Ziel nur haarscharf. Adrian singt anfangs für seine Verhältnisse sehr tief, was er aber auch kann. Der Bass hebt den Text hervor und verleiht dem Gesungenen eine wahnsinnige Kraft. Zusammen mit dem scheuen Piano und der spartanischen Perkussion entsteht eine sehr sphärische Stimmung, die einem die Gänsehaut auf die Arme treibt. Ein weiteres Beispiel ist der Song «Talk», der im Chorus die immense Power entlädt, die sich vorher im Intro aufgebaut hat.

«To the Fighters. To the Boxers.» ist ein starkes Album. YOKKO sind ihrem Stil treu geblieben und haben ihn verbessert. Und genau deshalb wird die Platte keine Schwierigkeiten haben, die hohen Erwartungen zu befriedigen und teils sogar zu übertreffen. Denn genau dieser Druck musste der Band nach einem solch erfolgreichen Debutalbum wie «Seven Seas» auf den Schultern gelastet haben. Ob bewusst oder nicht, man merkt es den 11 Songs auf der Platte zu keiner Sekunde an.

Anspieltipps: «Circle», «Talk», «Providence»

Infos

YOKKO spielen am 1. April in der Turnhalle in Bern

ab sofort im Handel

Do 03.03. 2016