Das Luna Llena ist mehr Quartierbeizli als Restaurant, denkt man. Mein Besuch zur Mittagszeit hat mich aber eines Besseren belehrt. Und aus dem geplanten Mitagsstopp wurde plötzlich ein ganzer Nachmittag. Von Simona Schwarzenbach
Ich werde freundlich empfangen, als ich an diesem kalten, sonnigen Tag um 12:30 Uhr durch die Tür des Luna Llena trete. Das Lokal ist gut gefüllt, viele Leute essen, einige sitzen bei einem Getränk zusammen. Aus den Boxen dudelt in angenehmer Lautstärke spanische Musik. Die bunten Tische draussen in der Wintersonne lassen einen an den Sommer denken. Und an die stadt-, wenn nicht sogar landesweit bekannte fairtrade Glace.
Aber zurück zum Thema: Mit einem freundlichen Lächen wird mir die Menü-Karte hingelegt. Heute entscheide ich mich gegen Take Away. Das Ambiente in der Breitsch-Beiz ist einfach zu einladend. Das Luna Llena bietet über die Mittagszeit täglich wechselnde Menüs an, von denen mindestens eines vegetarisch ist. Verschiedene Focaccias gibt’s übrigens durchgehend und am Wochenende zusätzlich Empanadas.
Ich entscheide mich für Menü 3 – Spinat-Feta Börek mit Kartoffelsalat und Tomaten. Das Gericht inklusive Menüsalat kostet 17.50 Franken, die Fleischgerichte sind etwas teurer. Man kann sein Zmittag auch mitnehmen, der Preis bleibt aber der gleiche. Kaum habe ich den kleinen Salat aufgegessen, wird mir schon mein Teller serviert. Das Essen ist schön angerichtet, man sieht, dass hier mit Freude gearbeitet wird. Der Kartoffelsalat ist nichts besonderes, dafür schmeckt die türkische Pastete – hausgemacht, versteht sich – einfach sagenhaft!
Das Lokal leert sich langsam, die Mittagspause ist um. Als ich das nächste Mal auf die Uhr schaue, ist es drei Uhr nachmittags. Die Zeit im Luna Llena verging wie im Flug. Aus Mittagessen wurde plötzlich noch ein Nachmittag mit Kaffee, Zeitunglesen und Sirup vom Berner Sirupier. Man fühlt sich im Luna Llena sprichwörtlich wie zu Hause.
Fazit: Die täglich wechselnde Menüauswahl bietet die grösstmögliche Abwechslung. Preis-Leistung ist okay, wobei rund 20 Franken pro Mittag für Leute mit Studentenbudget schon eher etwas viel sind. Dafür ist man nachher satt. Von langen Wartezeiten ist keine Spur und der Service ist super. Zum Zmittag gibts ein gratis Lächeln und ein paar nette Worte mit dazu, was leider – vor allem während der oft stressigen Mittagsstunden – schon lange nicht mehr selbstverständlich ist. Unbedingt hingehen! Und wenns über Mittag nicht reicht, dann eben abends. Ab 17:00 Uhr gibt’s nämlich Tapas! Für kulturhungrige finden ausserdem immer mal wieder Konzerte statt.