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Tschou, Polo!

"Stets i Truure"

Die Schweiz trauert um einen ihrer grössten Helden. Polo "National" Hofer ist in der Nacht auf Sonntag 72-jährig ganz leise in seinem Oberhofen für immer von uns gegangen. Doch er hat uns etwas hinterlassen: seine Musik, sein Lebenswerk. Merci, Polo! Von Steve Nyffenegger

Es bleibt eigentlich gar nicht viel mehr zu sagen, als das es keinen anderen Künstler gab, der die Schweizer Musiklandschaft so prägte wie du. Polo Hofer, Mundartrocker, hatte schon zu Lebzeiten Legendenstatus, blieb sich immer treu und ging unbeirrt seinen Weg – bis zuletzt. Wegen „Schlagzeug-Entwendung“ in Witzwil inhaftiert, beschloss der bekennende Berner-Oberländerhippie, schwer von Dylan beeeinflusst, auch Rock zu machen – auf Berner Mundart. Und das tat er so erfolgreich wie kein anderer. Nie einen Hehl aus seinem eher lockeren Umgang mit Hanf oder früheren LSD-Trips machend, rauchend (i rouke wos mir passt!) und „güügelend“ ebnete dieser eidgenössische Bühnen-Schamane den Weg für den Berner-Rock und so viele, wunderbare Bands und Solo-Künstler die ihm noch folgen würden.

Trost und künftige Weltall-Musik

Wir sind “ Steets i truure“, Polo, doch zum Glück hast du uns deine Musik hier gelassen – zum Trost, den wir jetzt mehr als gebrauchen können. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch in Hunderten von Jahren irgendwo in einem Spaceshuttle, am Rande einer abgelegenen Galaxie, leicht rauschend dein „Kiosk“ zu vernehmen ist. Du hast uns gezeigt, dass man nur an das glauben muss, was man tut und dies bis zum Schluss durchziehen – de chunts scho irgendwie guet. Auso, Polo: Gniess di Fürabe, dr Mani wartet sicher scho mit dr Gitarre uf di Gras & Wyy hets dert obe eh gnue. U mir nä no eis uf di. Odr zwöi bis drü :) Tschou, Polo!

Do 27.07. 2017