Afrika klingt, schwingt und groovt – die energiegeladene Fatoumara Diawara drückt in ihrem klangvollen markanten Gesang das aus, wozu ihr die Sprache fehlt und verfehlt ihre Wirkung keineswegs. Das neue Album «Fenfo» stösst bei uns auf Anklang, der Track der Woche ist gesetzt. Von Tamara Esaltato
Wer kommt bei afrikanischen Grooves schon nicht in Bewegung! Das neue Album Fenfo baut genau auf dieses afrikanisch musikalische Erbe des Klanges auf, aber der Sound geht noch einen Schritt weiter und wird der neuen Generation angepasst. Somit ergibt sich dieser Sound aus traditionellen Instrumenten, die mit elektrischer Gitarre und Beats kombiniert werden. Alt mit modern, akustisch mit elektronisch. Der Rhythmus ist leicht und beschwingt, die melodiöse Stimme entführt in entfernte Weiten und doch ist sie klar und nah wie die westafrikanisch Sonne über Mali. Genau dieses Verlangen von Distanz und Reisen wird im Song Nterini thematisiert; die Liebesgeschichte eines Migranten.
Die direkte und kämpferische Frau aus Mali hinter dieser Musik ist Faotoumata Diawara. Das letzte veröffentlichte Album entstand vor drei Jahren in der Kollaboration mit dem virtuosen kubanischen Jazzpianisten Roberto Fonseca – der übrigens auch sehr höhrenswert ist. Die begnadete Künstlerin lässt sich nicht nur auf andere Kulturen und Künstler ein, doch sie bleibt ihrer eigenen treu und setzt sich auf ihrem neuen Album «Fenfo» für ein starkes Afrika ein. Sie singt über Frauenrechte in Mali und über unangenehmen Themen von Zwangsheirat oder Beschneidung. «Fenfo» bedeutet in der einheimischen Sprache «Ich habe etwas zu sagen», und das hat sie, indem sie durch ihre Kunst verfeinert ausdrückt, wozu ihr die gesprochene Sprache fehlt. Ihr Engagement ist deutlich spürbar und das Verlangen nach Veränderung umspielt das ganze Album. Feel Africa!