Bizarr soll es werden, das neue Album von Gitarrenheld Jack White: «Boarding House Reach», welches am 23. März ganze vier Jahre nach seiner letzten LP «Lazaretto» erscheint. Ungewohnt space-ig, aber wie immer höchst experimentierfreudig. Von Steve Nyffenegger
Laut dem Fachmagazin «Rolling Stone» gehört er zu den besten Gitarristen EVER – und das ist der bleiche Klimper-Haudegen mit dem kinnlangen schwarzen Haar ohne Zweifel: John Anthony Gillis, in Detroit geboren, den meisten wohl besser bekannt als Jack White. Am 23. März haut der ehemalige White Stripes-Mann sein neues Solo-Album raus: «Boarding House Reach». Zwei Songs sind aber schon draussen: «Connected by Love» ist einer davon und unsere traumwandlerischer Track der Woche #75.
Mit Blues und Garagerock hat das diese Platte, so scheint es, nicht mehr viel am Stetson-Hut. Soviel können wir nach erster Durchsicht des ziemlich vertripten Teasers schon mal erahnen. Andere Instrumente, neue Klänge und beste handverlesene Musiker – natürlich allesamt virtuose Meister ihres Fachs. Nun halt mehr in blau-schwarz, statt rot-weiss: Aber immer noch verdammt stilvoll.
«Theres a object from space,
comming close to earth,
everybody sort of gets a little uneasy.»
Ja: Es wird abgespaced. Tief surrende Bässe und diese direkte, leicht quitschige, unverwechselbare Stimme. Da kommt was vom All auf uns zu – oder von sonst wo. Neben den neuen Tönen und Samples dürfen auch die ausufernden Riffs und Solos nicht fehlen, welche sich tief in unsere wabblige Gehörschnecke fräsen und da nie wieder raus wollen. Es gibt bereits einen saugeilen Clip dazu, der was von einem Rauschmittel induzierten Fiebertraum hat und den feinen Herr in mitten majestätischer Mondbilder in grüblerisch-weiser Selbstreflexion zeigt. Gedreht wurde in Nashville und LA von Pasqual Gutierrez. Zum brandneuen Album startet dann auch gleich eine Tour, die in Hometown Detroit beginnt, einmal quer durch die USA und Kanada geht, sogar mit ’nem kleinen «Schlängger» nach Europa, um dann gebührend in Las Vegas zum Schlusskonzert auf zu Spielen – und danach bestimmt etwas zu Feiern.