Steff la Cheffe startet das neue Jahr nach ihren letztjährigne Erfolgen von «PS:» mit ihrem Song «Detox». Mit dem Song überrascht Berns Rapperin nicht nur uns, sondern sicher auch Fans, aber dazu mehr in unserem Track der Woche #120. Von Lenard Baum
Keine Frage, Steff la Cheffes letztes Album «PS:» begeisterte uns enorm, als Highlight präsentierten wir nicht umsonst im Dezember ein Interview mit der Bernerin. Wieder diese persönliche Ader, diese langen herzbrechenden Strophen über die Liebe in all Ihrer Kompliziertheit. Aber all das war letztes Jahr, im Jahr 2021 zeigt Sie uns eine neue musikalische Seite, eine düsterere, aber keineswegs unpersönlichere Seite.
Detox ist das, was kein Radio-Steff-la-Cheffe-Fan erwartet. Am ehesten ist er glatt als das komplette Gegenteil anzusehen. Statt sanften Beats gibt es Gitarren-Riffs, kein melodischer Südafrika-Vibe, sondern harte, echte Klänge zwischen Ektase und Bedrücktheit. Weg mit den Liebesbriefen, jetzt heisst es zu detoxen und zu verzichten. Steff selbst ist im Schwarzweiss-Stil von Regisseur Tim Dürig kaum wiederzuerkennen zum Schluss. Sie raucht, kifft, schlägt um sich oder erschreckt uns zum Schluss mit weissen Augen und blutverschmierten Mund. Doch sind es die passenden Bilder zu den Lyrics, bei welchen man merkt, das hier gegen die eigenen Dämonen gekämpft wird. Steff la Cheffe zeigt, wie verletzlich man bei diesen Themen sein kann, doch ist es sicher ein guter Neujahrsvorsatz, sich mit manch eigenem Dämon auseinander zu setzen.
Dass ihr nächstes Projekt etwas wilder werden könnte, liess die Rapperin schon am eingangs erwähnten Interviews durchblitzen.
«Seit 10 Jahren habe ich dieses schöne Song Bild von mir, da wird es Zeit mal eine andere Seite zu zeigen. Provozieren tue ich gerne mal und das nächste Lied könnte schon ein Schock werden.»