Obwohl sich der Sommer für dieses Jahr verabschiedet zu haben scheint, veröffentlicht Kean Kavanagh mit "Emma" einen Song, in dem man glaubt, diese lauen Sommerabende noch nachklingen zu hören. Wir gehen nun halt in Pulli und Wollsocken dazu ab und küren ihn zum Spätsommerhit 2020. Von Dela Wälti
Einen Mangel an Liedern mit Frauennamen im Titel gibt es sicherlich nicht: Rosanna, Valerie, Caroline, Eleanor, um nur einen Bruchteil zu nennen – und nun also auch Emma. Überdruss hat sich aber deshalb bei uns noch nicht breit gemacht, jedenfalls nicht, wenn der Track so mitreissend eingängig daherkommt wie Kavanaghs neueste Ergänzung.
Emma ist Teil seines vor wenigen Tagen erschienenen Debüts Dog Person. Der Song hebt sich vom ansonsten eher unaufgeregten R&B-Sound mit treibenden Rhythmen und verzerrten Bass-Riffs ab. Das ist gelungener Indie-Rock, der Spass macht. Während man zum Rest des Albums am liebsten die Füsse irgendwo hochstellen und die Augen schliessen möchte, greift man bei Emma zur Mikrofon-Bürste und tanzt dazu durch die Küche, wie die exzentrische Hauptfigur einer Teenie-Netflix-Serie. Oder wie Kavanagh selbst, der mit Wolfsmaske und Bierdose durch den dazugehörigen Clip blödelt. Ob das nun etwas Gutes ist oder nicht, muss jeder für sich wissen, für den BM jedenfalls ist Emma der Track der Woche #118.