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Track der Woche #107: Seeed – Geld

Endlich sind sie zurück: Nach Jahren fast kompletter Bühnenabstinenz, dem tragischen Verlust eines Bandmitglieds und internen Diskussionen melden sich Seeed mit neuem Album und Tour zurück – und unsere Herzen schlagen im Takt, mit Pauken und Trompeten. Von Julia Sabino

Wem der eingängige Bandname mit den drei Es in der Mitte kein Begriff ist, der sollte dringend seine musikalischen Hausaufgaben machen. Denn man kann es fast nicht anders sagen. Die Berliner Jungs sind Legenden. Punkt.

Echt, laut und unverblümt

Mitte der Neunziger mit Einflüssen aus Dancehall, Hip Hop, Ska und Reggae gegründet, haben Seeed gleich von Beginn weg das Feld von hinten aufgeräumt. Kurz vielleicht von einigen belächelt, gab der Erfolg der Band rund um Mastermind Peter Fox schnell recht und liess auch die ärgsten Kritiker wieder verstummen. Denn Seeed waren echt, ziemlich laut und kratzten mit ihren unverblümten Texten an so manchem Saubermann-Ego.

Schicksalsschlag und Hommage-Song für Ear

Dann starb im Mai 2018 der kreative Kopf der Band: Demba Nabé, kurz «Ear», wurde nur 45 Jahre alt, die Todesursache ist bis heute nicht vollumfänglich geklärt. Fest steht allerdings, dass das plötzliche Fehlen des Künstlers eine klaffende Lücke hinterlassen hat und längere Zeit nicht klar war, ob und wie die Band mit dem Verlust umzugehen gedenkt. Das offizielle Statement machte dann aber deutlich, dass die restlichen Jungs weitermachen wollen, weitermachen müssen. In Gedenken an den verstorbenen Kollegen veröffentlichten Seeed im April dieses Jahres den Song «Ticket», eine Hommage an vergangene Zeiten.

Bam Bam: Keineswegs im Begriff, leisere Töne anzuschlagen

Letzten Monat schliesslich war es dann soweit: Das lang ersehnte neue Album der Jungs wurde der Öffentlichkeit vorgestellt, und «Bam Bam» würde es heissen. Wie es klingt? Nach alter Seeed-Manier irgendwie, mit etwas Wehmut beigemischt, aber keineswegs im Begriff, leisere Töne anzuschlagen.

Die Singleauskopplung «Geld» befasst sich typisch-augenzwinkernd mit dem schnöden Mammon. Geld ist schön, Geld ist nett, aber wie heisst es so passend in ihrem Song? «Money oh Money, Money can‘t buy me love». Wie wahr.

Di 26.11. 2019