Von den Gebrüdern Frei und der bekannten Familie Hiltl in Zürich gemeinsam ins Leben gerufen, ist das vegetarische Restaurant seit 17 Jahren ein fester Bestandteil der Schweizer Gastroszene – mit Standorten in Bern, Basel, Luzern, Winterthur, London und (bald) in St. Gallen. Wir haben getestet. Von Julia Sabino
Beinahe genauso lange wie es das tibits (übrigens abgeleitet vom englischen Begriff «tidbits», auf Deutsch «kleine Leckerbissen») gibt, bin ich selber Vegetarierin: Ein ausgesprochen guter Grund, finde ich, das fast schon alteingesessene Restaurant an einem der beiden Berner Standorte zu besuchen.
Der Samstagmittag, an dem mein Besuch stattfindet, ist überraschend heiss – der Appetit hält sich dementsprechend leider etwas in Grenzen. Dennoch freue ich mich auf ein paar ausgewählte, leckere Häppchen, die ich mir – ganz im typischen tibits-Style – selber zusammenstellen kann. Gleich beim Betreten der Filiale an der zentral gelegenen Gurtengasse werde ich denn auch äusserst freundlich von einer anwesenden Mitarbeiterin begrüsst. Auf meine direkte Frage hin, welche Möglichkeiten es bei der Zusammenstellung meines Take-Away-Menüs gäbe, wird mir bereitwillig und absolut geduldig Auskunft gegeben.
Das Restaurant selber mit seinem modernen und ansprechenden Interieur ist zu dieser Stunde angenehm kühl und nur mässig besucht: Beides Tatsachen, die mir in diesem Augenblick höchst willkommen sind. Ich deponiere meine Habseligkeiten auf einem der Ohrensessel, die sich wie zufällig zwischen gewöhnlich anmutendem Mobiliar aufreihen, und bewaffne mich mit einer Take-Away-Schale. Das Buffet hat nämlich einiges zu bieten: Die (teilweise sogar veganen) Leckereien reichen dabei von Fingerfood über handfeste Menüs und von nie zuvor gehörten Zutaten bis hin zu verführerisch aussehenden Desserts.
Ich entscheide mich schliesslich schweren Herzens für ein eher leichtes Menü an diesem Tag: In die Schale schaffen es zwei Quinoa-Kartoffel-Tätschli mit Zwiebeln, etwas Orecciette Salat mit Tofu, Oliven und Tomaten, Gemüse-Antipasti, bestehend aus Okra an Tomaten-Balsamico und Peperoncini, ausserdem ein grosser Löffel Panzanella (Toskanischer Brotsalat) und eine Handvoll Süsskartoffelfrites. Dazu gibt’s ein kleines Brötchen gratis und – aus reiner Neugierde – erlaube ich mir ein kleines Smoothie-Fläschchen «Wilde Hilde», mit Kiwi, Apfel, Spinat, Löwenzahn und Sauerampfer – ein Getränk, das es in sich hat.
Die Waage an der Kasse erledigt schliesslich den Rest: Im tibits entscheidet nämlich alleine sie, wie viel der Gast am Ende zahlt. Preislich liegt das Restaurant allgemein eher im oberen Segment. Bedenkt man allerdings die stets garantierte Produktfrische und die saisonale Auswahl der servierten Gerichte, ist man absolut bereit, auch mal etwas tiefer in die Tasche zu greifen.