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Spiderman: Far from Home

Der nächste Marvel-Blockbuster schickt Tom Hollands Peter Parker auf eine wilde Fahrt quer durch Europa. Doch Ereignisse aus dem ersten Teil «Spiderman: Homecoming» sowie «Avengers Endgame» – beide Pflichtfilme vorher schauen – verfolgen den Jung-Avenger. Schafft es Parker sich zu beweisen? Von Lenard Baum

Für Peter Parker geht es mit seinen Mitschülern auf eine Europareise. Endlich ein wenig Pause vom Superhelden-Dasein und der Frage, ob er bereit ist, die Rolle des nächsten Iron Mans anzunehmen. Zudem will er seinem Schwarm M.J. seine Liebe gestehen. Doch mit zeitlich unregelmässigen Avenger-Einsätzen ist so ein Urlaub am Stück nehmen gar nicht so einfach. Seltsame Wesen terrorisieren die Welt und Nick Fury hält offensichtlich nicht viel von den Urlaubsplänen Parkers. Zur Freude Spidermans hilft ihm der neue Superheld Mysterio aus, doch geht bei diesem alles mit rechten Dingen zu und her?

Jack Gyllenhaal spielt im neusten Teil des MCUs den rätselhaften Mysterio

Wer die Comics nicht kennt, darf sich zur Hälfte der fast zwei Stunden Kinofilm auf einen überraschenden Plot-Twist freuen. Dank diesem schaut man gespannt weiter, diese anbahnende Überraschung ist jedoch für unsere Helden ziemlich simpel zu entschlüsseln: Denn der Twist zeigt wie eindimensional Marvel-Bösewichte manchmal sein können. Im Grossen und Ganzen jedoch kein schlechter Endgegner, passend für einen jungen Superhelden. Ansonsten funktioniert die Marvel-Formel mal wieder einwandfrei: Auf ernste Szenen folgen lockere Witze. Und so weiter.

Visuell darf man sich auf super Effekte freuen, wobei diesmal die Locations ebenso beeindrucken. Nicht umsonst verglich Regisseur Jon Watts den Film mit einem James Bond- oder Bourne-Streifen. Venedig, Prag, Berlin und London bringen Abwechslung gegenüber denn immer gleichen Hochhäusern New Yorks. Eine schöne Story über die Probleme eines jungen Superheldens, verbunden mit denen eines mehr oder weniger gewöhnlichen Sechzehnjährigen, bringen einen zum Lachen wie auch manchmal zum Reflektieren über die eigene Jugend.

Fazit

Der neue Teil mit der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft überzeugt. Spiderman bringt die Stimmung wie den Humor aus dem ersten Teil mit, hat durch die Ereignisse von Infinity War/Endgame jedoch ein paar ernstere wie erwachsenere Probleme nun mit dabei. Man merkt wie der noch junge Peter Parker auch in diesem Streifen charakterlich weiter wächst.

Schauspieler-Cast lässt sich sehen, sind Marvel-Filme doch aber seit jeher gut besetzt, überzeugen in diesem weitgehend. Würde der Film jedoch erwähnten Plot-Twist etwas länger ausreifen wie auch den Bösewicht etwas mehrdimensionaler ausführen, es würde der Superhelden-Geschichte gut tun. Bei nun rund zwei Stunden Spielzeit ist jedoch verständlich, dass das wohl für die meisten zu viel gewollt wäre. Insgesamt: Für Marvel wie Superhelden-Fans ein schönes wie lustiges Kinoerlebnis, welches durch viele Referenzen wie Anspielungen Kinobesucherinnen und -besucher sicher allgemein begeistern wird.

p.s. Typisch Marvel: Die Post-Credits-Szene sollte man abwarten, man will doch wissen, wie es Spidey weitergeht.

Infos

ab sofort im Kino

Do 04.07. 2019