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Spaghetti Factory: Kurzweiliger Spaghetti-Spass

Seit über 30 Jahren serviert die Spaghetti Factory in verschiedenen Schweizer Städten Teigwaren mit diversen Saucen-Kreationen. In Bern gehört das Restaurant neben der Zytglogge zum festen Gastro-Inventar. Wir besuchten die Factory für einen schnellen Spaghetti-Spass. Von Pablo Sulzer

Manche Gastrostätten gehören zum Stadtbild wie Zytglogge, Bärengraben & Co., unabhängig ob man sie nun oft und gerne besucht, oder noch nie einen Fuss in sie gesetzt hat. Und es gibt sicher eine Menge stilsichere italienische Restaurants mit der perfekten Pasta a la Mama in dieser Stadt. Doch auch die Spaghetti Factory weist eine treue Kundschaft auf, und grüsst vis-a-vis vom Chindlifrässer-Brunnen seit Jahren mit langen Öffnungszeiten und einer ordentlichen Auswahl an Pasta-Saucen. Für die heutige Stadtzmittag-Ausgabe besuchten wir das Berner Lokal, das eines von sechs Restaurants schweizweit ist, der Bandella-Gruppe (Kornhauskeller, Lorenzini, Santa Lucia, u.a.) gehört und ursprünglich 1982 in Zürich seinen Anfang fand.

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Was darf es sein? Schnelle Bedienung und die Sauce als Heldin

Ohne Reservation schlendern wir an diesem kalten November-Tag in die warme Stube, rasch ist ein Tisch nach Wunsch gefunden, die Bedienung ist on fire, wir würden wohl schätzungsweise innerhalb von 15 Minuten bestellen, bekommen, essen und bezahlen könnnen, falls unser Mittagsbesuch ein Rennen wäre. Dem ist aber glücklicherweise nicht ganz so. Obwohl gut zu wissen, dass es schnell gehen kann, falls man es selber mal eilig haben sollte. Falls ihr die Spaghetti Factory nicht kennt: Hier ist die Sauce die Heldin. Neben Pesto (16.-), Bolognese (19.-) und Arrabiata (16.-) gibt es zig Variationen, wie man seine Spaghetti verspeisen kann. Etwa die China Town-Option (mit Pouletbruststreifen, Goreng-Sauce, Asia-Gemüse), das San Diego-Gemüseerlebnis (mit Zuchetti, Tomaten, Auberginen, Peperoni, Zwiebeln, Kapernäpfel) oder der Factory-Klassiker Alaska (mit Streifen von geräuchertem Lachs, frische Champignons, Basilikum, Weisswein). Und obwohl der Name des Restaurants es suggeriert, müssen es nicht immer die bewährten Nudeln sein: Ob Pennette, Gnocchi (di patate freschi) oder Penne integrali, die Factory liefert auch diese Pasta-Sorten mit jeder Sauce-Variante an den Tisch. Kein Bock auf Pasta? Auch verschiedene Salate in allen Grössen sowie Suppen, ja sogar Schnitzel oder Chicken Wings stehen optional auf der Karte. Letztere passen irgendwie nicht so rein, aber heben wir uns gerne für einen nächsten Test auf.

Unsere Bestellung: Zwei Mal Spaghetti und keinen Salat, bitte

In Windeseile wird zur Mittagszeit unsere Bestellung aufgenommen: Einmal „Spaghetti al Pesto“ (16.-) mit einem Rivella blau (4.20) und einmal „Spaghetti Jimmy Carbonara“ (19.50, mit gebratenen Speckstreifen, Eigelb und Rahm) in der XL-Version (+ Fr. 3.-) mit einem Mineral (4.20), bitte. Lange dürfte es kaum gehen, bei dieser Kälte draussen verweilt man sowieso gerne ein paar Minütchen mehr im Warmen. In der Factory sieht es zwar nicht spektakulär oder avantgardistisch aus, für einen kurzen Besuch ist es dennoch sehr gemütlich, mit warmen Farben und einer lockeren Raumaufteilung versehen. Erinnert man sich an vergleichsweise hektische Mittagsbetriebe, so wirkt das Restaurant beim heutigen Besuch stets entspannend und einladend. Die KellnerInnen sind bemüht um eine Prise Italianità, genügend Brotscheiben und gerieber Käse fehlen nie, und auch der Geruch von Kaffee darf nicht missen. Das Essen ist da.

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Der Jimmy Carbonara-XL-Spaghettiteller ist prächtig gefüllt, eine willkommene Herausforderung. Die Spaghetti mit Pesto schmecken meiner Begleitung bestens, die Portion ist in Ordnung, mehr wäre zu viel des guten gewesen. Beide essen die Teller bis zur letzten Gabel aus. Streng beurteilt: Beide Teller entsprachen dem Preis-Leistungs-Verhältnis längstens, sorgten aber keineswegs für ein Sinnes-Feuerwerk und dürfte von manchen italienischen Restaurants mit Liebe zu frischen Zutaten rasch getopt werden. Für einen schnellen Zmittag aber schmeckte es ordentlich, bravo.

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Fazit: Erwartungen erfüllt, kein Feuerwerk gezündet

Die Factory wird oft als Fast Food-Kette angeschaut, womit man nicht ganz so daneben liegt. Was 1982 in Zürich begann und zeitweise für die gewichtige Gastro-Gruppe Bindella zu 10 Restaurants führte, hat sich nun bei vier Ablegern plus zwei Franchise-Abnehmern eingependelt. Das Berner Restaurant bei der Zytglogge ist eine bewährte Grösse, mit einer ordentlichen Konstanz was die Qualität beim Service, sowie das Angebot und die Preise betrifft. Unser Besuch war sehr nett, preiswert und vom Gaumen her auch sehr befriedigend. Es wurde kein Feuerwerk erwartet und so wurden die Erwartungen auch erfüllt, teilweise sogar leicht übertroffen. Für ein rasches unkompliziertes Dinner oder eben Zmittag allemal zu empfehlen. Nächstes Mal nehmen wir auch gerne einen Espresso zum Schluss.

Infos

Adresse:
Restaurant Spaghetti Factory
Kornhausplatz 7
3011 Bern

Öffnungszeiten:
Sonntag bis Donnerstag: 11.00 bis 0.30 Uhr
Freitag und Samstag: 11.00 bis 2.30 Uhr

Warme Küche
Sonntag bis Donnerstag: 11.00 bis 24.00 Uhr
Freitag und Samstag: 11.00 bis 2.00 Uhr

Take Away auch möglich und mit 2.- Rabatt pro Gericht.

Mo 14.11. 2016