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Mama Zuzu’s Cookout: Vegan Special

Im Löscher wird jeden letzten Sonntag des Monats weitaus Erfreulicheres als Feuer oder Durst gelöscht. Nämlich den Heisshunger – und zwar auf afro-arabische Art. Wir haben uns an die Tafel von Mama Zuzu gesetzt und für euch gekostet. Von Tamara Esaltato

Die ehemalige Feuerwehrkaserne liegt neben dem Viktoriaplatz im Nordquartier von Bern. Hier haben sich nebst anderen Projekten eine Asylunterkunft, der Bar- und Restaurantbetrieb Löscher, wie auch eine Köchin einquartiert, deren einprägsamer Name immer wieder fallen gelassen wird: Mama Zuzu. Sie bekocht einmal monatlich ihre Gäste im Löscher mit ihren afro-arabischen Künsten, während Freunde und Familie die Bar machen, Kaffee kochen und Musik abspielen. Wir sind für euch hingegangen und haben gegessen.

 

Sobald man ins warme Innere des Löschers kommt, schlägt der charakteristische Geruch von afro-arabischem Essen vermischt mit dem Duft von Räucherstäbchen entgegen. Wenn man diesen Eindruck in Worte übersetzen möchte, könnte dieser so klingen: Salaam – willkommen in Mama Zuzu’s Reich. Familien mit Sprösslingen sitzen neben einer Gruppe von Freunden, ein bunt durchmischtes Potpourri, alle scheinen den grauen Sonntag bei gemütlichem Zusammensein zu geniessen. Wir finden einen der letzten freien Tische, unsere Magen knurren in gespannter Erwartung auf den kulinarischen Exkurs.

Bedient wird man nicht am Tisch – hier schnappt man sich das Essen an einem langen Buffet. Wir bezahlen gleich beim Erhalten des Tellers und lassen uns die Köstlichkeiten aufladen, von allem ein bisschen, bis der Teller randvoll ist. Zum Trinken holen wir uns hausgemachte Kaltgetränke an der Bar.

 

 

Das Essen wird mit viel Mühe von Mama Zuzu zubereitet: Bohneneintopf mit Karrotten, Safran-Zimtreis (mit einer süssen Note), Aubergineauflauf, Sabanich (Blätterteiggebäck mit Spinat), Salat und abgerundet mit einer milden Yogurthsauce und Chümi-Fladenbrot. Auch auf Nachfrage wird uns bestätigt: «Alles vegan.» Die innerliche Vorbereitung auf laufende Nase und brennende Zunge kann getrost übersprungen werden, das ganze Menu wird mild aufgetischt.

 

Wer gegessen hat, scheint nicht sofort wieder aufzustehen, sondern verweilt und gönnt sich Zeit zu haben. Verwundert stellen wir fest, dass die nordafrikanische Dame zwischen den Sofas Popcorns auf dem Bunsenbrenner zu machen scheint, die grosse Schale vor ihr ist jedenfalls gut gefüllt. Doch bei näherem Hinsehen stellt sich heraus, dass nicht Mais, sondern Kaffee frisch geröstet und mit geübten Handgriffen gebrüht wird. Es scheint eine wahre Kaffeezeremonie zu sein. Soviel zu einer gastronomischer Horizonterweiterung an einem grauen Sonntag. Der Andrang auf den Kaffee ist gross, unter Gelächter und Geschwatz wird der Kaffee zubereitet und ausgeschenkt. Neben dem aromatischen Kaffee aus Eritrea wird ein passendes Apfelgebäck (auch vegan) als Dessert verspeist. So stellen wir fest: Wer von geselligen Menschen umgeben in eine andere Kultur eintauchen will und afro-arabische Gerichte in einer heiteren Atmosphäre geniessen möchte, dem sei ein Sonntagsbesuch bei Mama Zuzu besonders zu empfehlen. Dieses Jahr letztmals am Sonntag 26. November 2017 möglich.

 

 

 

Infos

Wir haben bezahlt:
22.- pro Teller, veganes Menu
4.50 hausgemachter Eistee / Limonade
4.- frisch gerösteter und gebrauter Espresso
4.- Apfelkuchen

Jeweils am letzten Sonntag im Monat bietet Mama Zuzu ihre Gastfreundschaft an, letzte Gelegenheit für dieses Jahr bietet sich am Sonntag 26. November 2017 von 17:00 - 21:00 Uhr statt.

Adresse
Löscher
Viktoriastrasse 70
3013 Bern

Kontakt
salaam@mamazuzu.ch

Weitere Daten auf http://mamazuzu.ch oder https://www.facebook.com/mamazuzubern/

Fr 24.11. 2017