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Im Gespräch mit Isabelle Ritter

zur aktuellen Carte Blanche-Reihe im bee-flat im PROGR

Was bringt es alles mit sich, beim bee-flat eine Carte Blanche veranstalten zu dürfen? Darüber und über den Musikalltag sprachen wir mit Isabelle Ritter, der aktuellen Host(in) der Reihe. Von Sven Sommer

Isabelle Ritter studierte Jazz in Bern und ist noch bis am kommenden Sonntag die Gastgeberin der Carte Blanche. Am kommenden, letzten Abend wird sie gleich zwei Projekte von sich vorstellen und beide haben auch gleich ihr Plattenrelease: Elisa Day und Little Wings werden jeweils zur Hälfte den Abend vertonen. Was die beiden Projekte gemeinsam haben? Eigentlich nur Isabelle Ritter. Was für Projekte das sind und wie sie klingen erfahrt ihr im unten stehenden Dialog.

 

Bewegungsmelder: Am 28. ist die letzte Carte Blanche – bist du froh, dass es vorbei ist?

Isabelle: Nein, sicher nicht (lacht). Ich würde gerne noch weitere Abende gestalten. Es tat gut, dass ich zwischen dem zweiten und dem dritten Konzert genügend Zeit hatte, um mir eine kleine Pause zu gönnen. Der erste und der zweite Abend folgten ziemlich dicht aufeinander.

Stimmt, die Carte Blanche-Gastgeber vor dir hatten weniger Zeit zwischen den Auftritten. War der freie April nun von dir so geplant?

Nein. Das bee-flat hatte im Mai keinen passenden Termin mehr frei, was mir jedoch auch sehr gelegen kam, da ich wusste, dass die Alben meiner beiden Projekte (Little Wings und Elisa Day) im Mai heraus kommen werden. Somit konnte ich die Releases beide auf den selben Abend, eben den 28., legen.

 

 

Apropos Alben: Du warst in Berlin für die Aufnahmen von Elisa Day?

Nicht ganz. Aufgenommen wurde das Elisa Day-Album in der Schweiz, in Bellmund bei Mazzive Sound Productions. Ich ging erst fürs Abmischen nach Berlin. Der Studiotechniker dort wurde mir von der Sängerin von Schneeweiss + Rosenrot empfohlen, welche ebenfalls ihr Album dort mischen liessen. Ich hörte ihr Album und habe sie direkt angefragt, wo es gemacht wurde – und die anschliessende Zusammenarbeit mit dem Tontechniker klappte wunderbar, obwohl ich ihn ja vorher nicht kannte.

Das Album kann also an dem schon länger geplanten Datum veröffentlicht werden…

Ja, darüber bin ich sehr froh. Ganz ursprünglich war ja eigentlich der August des letzten Jahres für den ersten Studiotermin vorgesehen, doch der fiel ins Wasser auf Grund von diversen Besetzungswechseln. Gut ist jetzt alles unter Dach und Fach. Die Arbeit am ersten Album der Band dauerte mehr als zwei Jahre. Die Musik darauf war dann an der Taufe bereits nicht mehr so aktuell.

 

 

Das Projekt am zweiten Carte Blanche-Abend, das Streichertrio, existierte vor diesem Abend so noch nicht, oder?

Nein, das stimmt. Es ist Bedingung bei der Carte Blanche, dass man für jeweils einen Abend ein völlig neues Projekt auf die Beine stellt.

Auch mit Little Wings, dem zweiten Projekt an deinem letzten Abend, wirst du Coversongs spielen. Was ist nun der Unterschied zum Streichertrio?

Genau, wir spielen nur Covers. Hier covern wir jedoch nur fünf ganz bestimmte Interpreten: The Doors, die Rolling Stones, die Beatles, Bob Dylan und Mani Matter. Wir spielen da auch keinen Jazz, sondern eher Pop. Diese Künstler wollten wir covern, weil wir sie so cool finden und sie einfach enorm viel zur Musikgeschichte beigetragen haben. Und weil diese Songs immer gut klingen, egal was man aus ihnen macht (lacht). Die hatten noch Songwriting-Talent!

 

 

Wie läuft das mit Flake, der Pop Band vom ersten Abend: Musstest du das Projekt reanimieren oder seid ihr da stets dran?

Phasenweise haben wir gleich einige Konzerte am Stück, dann ist wieder Pause. Aber das läuft mit all meinen Projekten so, dass mal Gigs und viele Proben sind, und es dann wieder ein Weilchen ruhiger zugeht. Die Projekte würden sich ja sonst in die Quere kommen. Bei Flake hatten wir eine kleine fünf-Konzerte-Tournee und der Carte Blanche-Abend war dann der krönende Abschluss.

Schreibst du bei all deinen Projekten auch die Songtexte?

Bei Elisa Day arbeite ich viel mit deutschen Gedichten und vertone die schlussendlich. Das macht etwa die Hälfte der Songs aus. Bei Flake ist es so dass ich zwar die Frontsängerin oder allgemein die Frontfrau bin, es aber dennoch nicht in erster Linie mein Projekt ist, sondern das eines Produzenten, der uns auch die Songs schreibt. Klar, ich arrangiere auch ein bisschen mit, jedoch basiert alles auf seinen Ideen.

In diesem Fall wird das alles ziemlich kommerziell aufgezogen?

Ja, das stimmt. Im Herbst kommt eine neue CD von Flake und es sind bereits die einzelnen Singles bekannt und wann sie erscheinen sollen.

Infos

Die letzte Ausgabe von Isabelle Ritters Carte Blanche findet am Sonntag 28. Mai 2017 statt. Mehr Infos auf der bee-flat Webseite.
www.bee-flat.ch

Di 23.05. 2017