Deutsch ist nicht gleich deutsch. Kaum irgendwo lässt sich das so gut beobachten wie in Hamburg. Hier mischen sich platt, dänisch und die Sprachen der Seeleute aus aller Welt und führen zu einem einzigartigen Mix, der weit über Moin und Hummel hinausgeht und so seine Tücken hat. Ein Sprachexkurs. Von Kevin Mc Loughlin
Es herrscht mal wieder Schietwetter in Hamburg. Bräsig und maddelig kiekt der Quiddje aus der Ruute, es miestert. Klock twee und es wird schon dunkel am Kim. Bald ist stiggndüüster. Kein Wunder ist man so klöterig und braß. Aber nutzt ja alles nüscht. Auch wenn es komood ist in der Butze, gibt’s noch kurz ein Rundstück oder Franzbrötchen hinter den Kauliest und danach heisst es sich opfladusen, sonst wird man noch mall.
Kurz den Sabbelknoken gezückt, der Deern geschrieben und utgebüxt. Raus aus der Butendöör unter die Lüü. Der Külle wegen statt die Buddel bei der Kaffeeklappe inne Wirtschopp auf’n Klönschnack und’n Schmök mit’m Macker. Dazu sutsche ein Pils oder Kujampelwoter pööseln – wat den Eenen sien Uhl is, is den Annern sien Nachtigall. Je länger der Abend umso mehr werden alle zu Quatschmoker. Aber wer mehr sagt als „Prost“ is ja eigentlich sowieso n Sabbelbüddel. Irgendwann ist man mehr duun als angetütert und ganz schön am Moars. Koomm auf dem Weg nach Hause noch in’n Tüddel, weil man Dösbaddel ein plietscher Dutt sein und kein Taxi nehmen wollte.
Am nächsten Morgen dann trockene Snut und sich mit lütt’n Katt ziemlich ol fühlen. Waren dann wohl doch büsschn viel Kööm. Aber könnte weiss Gott schlimmer sein.