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Black Panther: Wakanda Forever

Film-Review

Ein verstorbener Hauptdarsteller, Corona während der Produktion und der Vorgänger gilt als einer der erfolgreichste Marvel Filme. Wie geht Black Panther: Wakanda Forever mit all dem um, findet ihr hier. Von Lenard Baum

Der technisch hoch entwickelte und lange verdeckt lebende Staat Wakanda, betrauert den Verlust ihres Königs T’Challa (Chadwick Boseman). Inmitten der Staatstrauer und den weltenverändernden Ereignissen des MCUs schauen die mächtigen Staaten der Welt auf Wakandas Königin Ramonda (Angela Basset) und dem dort vorkommenden Vibranium. Ein begehrtes Edelmetall, welches neben dem Black Panther Anzug für weitere Waffen benutzt werden könnte. Als dazu noch ein geheimnisvoller Krieger mit Flügeln an den Füssen aus dem Meer auftaucht, selbst ein Vibranium Vorkommen besitzt und einen gefährlichen Handel anbietet, steht für Königin Ramonda, Prinzessin Shuri (Letitia Wright), Okoye (Danai Gurira), M`Baku (Winston Duke) und Everett Ross (Martin Freeman) neben der Trauer so einiges auf dem Spiel.

Der Verlust eines Stars

Chadwick Boseman der Darsteller des «vorherigen» Black Panthers, starb überraschend vor zwei Jahren nach einer langjährigen Krebserkrankung. Das Ableben des gerade mal 43-jährigen Schauspielers stürzt das MCU in ein noch nie da gewesenes Dilemma. Wie geht man mit dem Tod eines Hauptdarstellers um und führt gleichzeitig eine erfolgreiche Filmreihe fort? Insbesondere da der erste Black Panther, geleitet und produziert von Ryan Coogler, neben einer Best Picture Oscarnominierung, drei Oscars, erfolgreichen Einspielergebnissen wie Kritiken und dem ersten schwarzen Superhelden seit Blade in den USA aufwartet, als einer der besten Marvelfilme gilt.

Angela Bassett als Königin Ramonda in Black Panthers

Es ist Verlust und seine Folgen, welche vor diesem Film die Schlagzeilen gemacht haben und ihn weiterhin begleiten. Auf den Schultern des Ensemblecast liegt neben dem menschlichen auch in der Fiktion der Verlust ihres Betrauten. Ab den ersten Szenen noch vor dem Marvel Vorspann wird dies deutlich und zieht sich als roter Faden durch den Film. Des Weiteren gibt es neben den tragischen Themen die typischen Actionszenen aus dem Hause Marvel, welche durchweg begeistern und mitreissen. Dazu wartet die Story nach einem kleinen Unterbruch in der ersten Hälfte mit einem höchst emotionalen Schocker in der Mitte des Films, auf, welcher insbesondere Letitia Wrights Prinzessin Shuri an den Rand der Verzweiflung bringt. Das Ende wartet dazu mit einem kleinen Cliffhanger auf. Dieser macht Black Panther Fans aber Hoffnung auf eine ehrenvolle Fortführung. Selbst ohne dies gelingt, begleitet von Rihannas «Lift Me Up» eine emotionale Schlussnote. Daher wie ewig bei Marvel Filmen nicht zu früh den Kinosaal verlassen.

Afrika trifft auf Mittelamerika

Einen spannenden Einblick bietet Coogler mit Namor der Sub-Mariner. Eine von Marvel ältesten Figuren erhält in Form von Mexikos Tenoch Huerta einen vollkommen neuen Hintergrund und führt mit dem Volk von Talocan auch eine mayahafte Zivilisation an, welche als hoch entwickelte Unterwassserkultur es mit Wakanda aufnehmen kann. Ein Schritt, welcher sehr an die Einführung von Wakanda selbst im ersten Teil erinnert und mit den indigenen Eingeborenen Mexikos erneut eine unterdrückte Minderheit aufzeigt. Umso beeindruckender ist die grafische Darstellung von Talocan genauso wie die neuen Einblicke in das Alltagslebens Wakandas. Das Kostümdesign und die der Produktion überzeugen erneut und schliessen da an, womit sie mit zwei Oscars für den ersten Teil geehrt wurden.

Man merkt, dass hinter Wakanda Forever sich von der Produktionsseite wenig verändert hat. Ludwig Göransson, gefeierte Komponist und ebenso Oscar-Preisträger für Black Panther, zeichnet sich erneut für die Musik Wakandas und Talocans aus. Editor Michael Shawver kehrt nach A Quiet Place II zurück und am wichtigsten der Kopf hinter Black Panther, Ryan Coogler welcher mit Marvels Seriendistributor Disney+ die Welt Black Panthas weiter plant. Dies alles lässt Wakanda Forever zu einer schlüssigen Weiterführung seines gefeierten ersten Teils werden.

Kritik

Black Panther: Wakanda Forever ist ein Film, welcher es sich nicht zur Aufgabe macht, die Darstellung und Rolle des Chadwick Boseman zu vergessen. Man kann dann Film als Spagat ansehen, seine Darstellung zu ehren wie zu würdigen und gleichzeitig die erfolgreiche Saga des Black Panthers fortzuführen. Ryan Cooglers Skript und die Darstellung, insbesondere die von Angela Bassets Queen Ramonda merkt man die emotionale Verbundenheit zu Boseman wie seinem Verlust an.

Weiterführend greift Wakanda Forever viele Storypunkte wie Konflikte des ersten Teils aufs samt kurzen Auftritten von alten Bekannten. Mit Namor gelingt dazu ein spannender Gegenspieler, welcher als Teils vernünftig handelnder Gegenspieler aufwartet und Potential für zukünftige Marvel Projekte mitbringt. Als Spagat zwischen Abschied und Fortführung bringt Coogler für Marvel Film einen emotionalen wie actionvollen Blockbuster. Die Grösse des ersten Teils erreicht Wakanda Forever mit seiner Story nicht doch keine schlechte Fortführung trotz Verlust.

Infos

ab sofort im Kino

Mi 09.11. 2022