Zurück

Festival Report: Swiss Live Talents Music Marathon 2019

Das war der Music Marathon in Bern

28 Showcases in fünf Clubs und eine vielversprechende Award-Show: Bern fungierte während zwei Nächten als Kompassnadel für die Schweizer Musikbranche. Von Marc Tschirren

Ein frischer Wind zieht durch die Lauben Berns, Chai Latte wird im Übermass konsumiert und manch einer rennt durch die Läden, um sich einen Adventskalender zu kaufen. Kaum etwas erinnert noch an das musikalische Feuerwerk, welches Bern vor einigen Tagen noch erleuchtet hat. Ja, sie sind vorbei die Swiss Live Talents 2019 – leider. Was in Erinnerung bleibt – neben wunden Ticker-Fingern und dem einen oder anderen mehrtägigen Kater – sind die farbenfrohen Eindrücke der insgesamt 28 Showcases all over Bern.

In Erinnerungen schwelgen: Mitreissende Shows und Füsse hoch im Kinosaal

Wir erinnern uns an ein energiegeladenes und mitreissendes Showcase von Jessiquoi im Kapitel Bollwerk (der regelmässige BM-Leser wird inzwischen erkannt haben, dass wir ein bitzli Fan sind). Wir lassen eine virtuose, unglaublich talentierte Kety Fusco in der Einspruch Diskothek Revue passieren. Wir schwelgen in Erinnerungen an ein rockiges, mitreissendes Set der Black Tropics. Wer sich übrigens nicht mehr ganz an alles erinnern kann: Die ganze Veranstaltung gibt’s als Ticker zum Nachlesen und sich Amüsieren. Stichwort: Füsse hoch im Kinosaal oder «praise the lord».

Kety Fusco by Jana Leu

Doch was bleibt nach den Swiss Live Talents? Die Vielzahl an Showcases diente nicht nur dem Berner Publikum als Vitrine der aktuellen Alternativ-Musik, sondern auch einer Vielzahl an Juroren, nota bene Festivalorganisatoren und BookerInnen, um sich ein Bild über die Performances der verschiedenen Artists zu machen. Und letztlich diese Einschätzungen in die Bewertung der Awards einfliessen zu lassen.

Solche Awards, mit welchen sich die beiden Berner Artists Jessiqoui, ihrerseits in der Kategorie «Electro Dance», und Jay Jules, seinerseits mit dem «Creative Award by SUISA», verdient auszeichnen lassen dürfen. Damit verbunden stehen die Chancen gut, dass ihre ohnehin bereits an Fahrt aufnehmenden Karrieren einen zusätzlichen Schub bekommen und sich die Gelegenheit bietet, an neuen Festivals präsentieren zu können.

Vielfalt der Schweizer Musik: Vorfreude auf 2021

Aus Publikumssicht dürfen wir uns bei den Organisatoren ein erneutes Mal bedanken, dass sie Vielfalt der Schweizer Musik fördern und alle zwei Jahre die Hauptstadt musikalisch in allen Farben und Formen bemalen. Denn ohne die Schweizer Musik – exklusiv der letzten Werken von Gölä und Trauffer, soviel Präzisierung muss sein – wäre die Schweiz ja auch nur halb so schön, oder? Wir freuen uns bereits auf die Austragung 2021!


Bilder vom Festival, geschossen von Jana Leu, gibt’s übrigens in unserem Album zu sehen.

So 24.11. 2019