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Sa 29.04. 21:00 | Kino Reitschule Bern |

Winter’s bone

Drama von Debra Granik, USA 2010, 100 Min., OV/d

Tief in den Ozark-Bergen in Missouri macht sich die junge Ree (Jennifer Lawrence) auf den Weg, ihren verschwundenen Vater zu finden. Viel Zeit bleibt ihr nicht. Ohne ihren Vater, der das Haus der Familie als Kaution hinterlegt hat, droht die Familie alles zu verlieren. Dass ihr Vater in kriminelle Machenschaften verwickelt war, weiss jeder. Aber keiner will ihn gesehen haben. Ree trifft bei ihren Nachforschungen auf eine Mauer des Schweigens und riskiert ihr Leben, um ihre Familie zu retten. Unbeirrbar und aufrichtig kämpft sie sich durch ein schier unüberwindliches Gestrüpp aus Lügen, Ausflüchten und Bedrohungen. Und je näher die resolute junge Frau der Spur ihres Vaters kommt, desto gefährlicher wird ihre Suche.

Infos

April 2017 - Zyklus: «Make the Kino great again!» ist eine Hommage an die Vielfalt von Denkweisen und an soziale und politische Kämpfe, die manchmal vergessen gehen in Zeiten von Altherren-Fantasien um Macht und Dominanz. Das Kinokollektiv zeigt im April eine Filmauswahl zu dem Land, das niemand so richtig zu verstehen weiss: Den USA. Zu Beginn zeigen wir gleich zwei Schweizer Dokumentarfilme: «No more Smoke Signals» ist Fanny Bräuning bildgewaltiges Porträt über ein indigenes Radio in South Dakota und vier Menschen, die dieses Medium nutzen, um ihr kulturelles Erbe und ihre Identität zu erhalten. Das Radio bringt sie alle zusammen. Ein weiterer Dokumentarfilm aus der Schweiz führt uns an den Grenzzaun zu Mexiko: «Broken Land» zeigt anhand von sieben dort lebenden Amerikanerinnen und Amerikaner die Komplexität und Absurdität einer Abschottung nach Aussen und gegen Menschen auf, die wie schattenhafte Geisterwesen bei Anbruch der Dunkelheit versuchen, über die Grenze in die USA zu gelangen. Als letzter Dokumentarfilm in dieser Reihe würdigt «Free Angela Davis and all Political Prisoners» die afroamerikanische Bürgerrechtlerin, Philosophin, Humanwissenschaftlerin und Schriftstellerin Angela Davis, welche in den 1970er Jahren zur Symbolfigur der Bewegung für die Rechte von politischen Gefangenen in den USA wurde.
Schliesslich wird der Zyklus durch drei Spielfilme abgerundet und schlängelt sich durch die Psyche eines gut situierten Hipsterpaares und ihrer Angst vor dem Verlust ihrer eigenen Freiheit; «The Future» von Miranda July («Me and you and everyone we know»). Auch nähern wir uns im Roadmovie «American Honey» der Realität von verwahrlosten Jugendlichen, die unter ihresgleichen eine Familie finden, von denen sie «zu Hause» nur träumen konnten. Den Abschluss bildet das Drama «Winter's Bone» mit Jennifer Lawrence in der Hauptrolle, die mit der rauhe Wirklichkeit von Armut, Drogen, patriarchalen Familienstrukturen und Selbstjustiz konfrontiert wird.

[PRESSETEXT]

Sa 18.03. 2017