Am Samstag, 28. September 2019 findet die Premiere des preisgekrönten Films Systemsprenger im Kino cineMovie 1 in Bern statt. Im anschliessenden Podium unterhalten sich die Regisseurin Nora Fingscheidt und geladene Gäste über den Film, der die Geschichte über eine Neunjährige erzählt, die das ist, was man in der deutschen Kinder- und Jugendhilfe inoffiziell einen Systemsprenger nennt.
Das Psychodrama «Systemsprenger» erzählt von einem Mädchen, das verschiedene Pflegeeinrichtungen und Pflegefamilien durchläuft und das Jugendamt an seine Grenzen bringt. Systemsprenger ist ein kraftvoller und radikaler Begriff, der bewusst polarisiert. Denn diese Kinder und Jugendlichen zerstören kein funktionierendes System, es sind gescheiterte Systemprozesse, die dazu führen, dass sie nirgendwo ausgehalten und immer wieder neu aus der Bahn geworfen werden. Der Film will Diskussionen auslösen und wirft einen differenzierten Blick auf das Thema aggressiver Kinder.
Nora Fingscheidts Langfilm-Regiedebüt wurde an der Berlinale 2019 mit dem «Silbernen Bären» für einen Spielfilm, der neue Perspektiven eröffnet, ausgezeichnet und geht als deut-scher Beitrag für die Kategorie «Best International Feature Film» ins Oscar-Rennen.
Laut, wild, unberechenbar: Benni!
Die Neunjährige treibt ihre Mitmenschen zur Verzweiflung. Pflegefamilie, Wohngruppe, Sonderschule – egal, wo Benni hinkommt, sie fliegt sofort wieder raus. Die wilde Neunjährige ist das, was man beim Jugendamt einen Systemsprenger nennt. Dabei will Beni nur eines: Liebe, Geborgenheit und wieder bei Mama wohnen. Doch Bianca ist mit ihrer unberechenbaren Tochter überfordert. Als es keinen Platz mehr für Benni zu geben scheint und keine Lösung mehr in Sicht ist, versucht der Anti-Gewalt-Trainer Micha, sie aus der Spirale von Wut und Aggression zu befreien.