um 18h30 Einführung durch den Kunsthistoriker Adrian Dürrwang. Anschliessend Slam-Performance von Remo Rickenbacher.
Anouk Sebald zeigt mit >IN CHARGE< vom 10. bis 24. November im Off-space Kunstraum 9a ein Werk zum Thema «Identität und Überwachung» Im 9a am Stauffacherplatz zeigt die Berner Künstlerin Anouk Sebald mit der Rauminstallation >IN CHARGE< eine persönliche Auseinandersetzung mit dem allgegenwärtigen Thema «Überwachung». Die brüchig-gewordene Vorstellung des Privaten und Öffentlichen beschäftigt die Künstlerin seit 1995. Sie setzt sich seither mit Fragen um «Identitäten» im persönlichen aber auch politischen Kontext auseinander.
Bildlich umgesetzt wird die Überwachung mit neun übergrossen suchenden Augen, die als Video auf die getrübte Scheibe des Holzhäuschens 9a projiziert werden. Jeder der vorbeigeht wird quasi beobachtet und fühlt dieses leichte Unbehagen. Im Innern findet sich eine persönliche Archäologie von Polaroids, Zeitungsausschnitten und Zeichnungen. Fast mosaikartig, mit farbigen Klebestreifen an die dunkle Wand gehängt, erscheinen Elemente aus unbekannten Gebäuden, Personen und immer wieder «Augen». Die Anordnung spiegelt eine Gegenwart wider, wo viel Persönliches gedankenlos geteilt wird. Mit jedem Schritt verlieren dabei traditionelle Kategorien wie «privat» und «öffentlich» ihre faktische Bedeutung und werden in unserer Vorstellung verwischt.
Die Künstlerin Anouk Sebald, 1971 geboren, wurde Ende der Achtzigerjahre mit der «Fichenaffäre» politisiert. Durch das neue Nachrichtendienstgesetz, das im September 2017 in Kraft trat, sind ihre jüngsten Recherchen angestossen worden. Sie hat die letzten zehn Monate des Atelieraufenthaltes hinter den dicken Mauern des Schlosses «Schadau» in Thun genutzt, um sich intensiv mit der Thematik «Überwachung» zu beschäftigen. In der Vorbereitung auf die Ausstellung im Offspace 9a löste sie sich wieder bewusst von der Theorie und liess einen intuitiven Zugang und eine subjektive Bildsprache zu. Die vielschichtige Arbeit >IN CHARGE<, die dabei im Raum gewachsen ist, ermöglicht den Besuchenden einen unmittelbaren Zugang. So können sich persönliche Fragen ergeben, etwa: Warum eigentlich das selbstgemachte Foto einer Kürbissuppe oder die eigenen Beine, welche über einem Bergsee baumeln, für die breite Öffentlichkeit bestimmt sein sollten.
URL: http://www.9a-