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Mi 13.12. 20:00 | Kino Reitschule Bern |

Unikino «Train de vie»: O’Horten

Spielfilm von Bent Hamer, Norwegen 2007, 92 Min., OV Nor/d

Nach 40 Dienstjahren steht der Lokomotivführer Odd Horten vor seiner Pensionierung. Vor der letzten Dienstfahrt von Oslo nach Bergen wird er von seinen Kollegen mit der silbernen Lokomotive geehrt. Auf dem Weg an die Feier verirrt sich Horten ins nächtliche Oslo und verschläft am Morgen darauf seine letzte Zugfahrt…
Regisseur Bent Hamer erzählt mit rabenschwarzem Humor und einem unglaublichen Gespür für die Absurditäten des Alltags ein amüsantes Wintermärchen mit existenziellem Tiefgang. 2008 wurde «O’Horten» in Cannes in der Rubrik «Un certain regard» nominiert und 2009 für den Oscar als besten ausländischen Film vorgeschlagen.
Infos

Flüchten und Verweilen, zwischen Heimat und Fremdsein, erster und dritter Klasse, Enge, Öffentlichkeit und Erotik. Wer im Zug reist, sitzt auf einer Bühne. Die Menschen werden in Zügen verbunden wie Städte durch Gleise, Geschichten und Persönlichkeiten geraten während der Fahrt in Bewegung.

Viele Filme fangen mit einfahrenden Zügen an oder hören so auf. Die spezielle Verbindung zwischen dem Kino und der Eisenbahn begann gleich mit dem Anfang. Im Jahr 1895 fuhren die Brüder Auguste und Louis Lumière in die Provence und stellten eine Kamera am Bahnsteig des Bahnhofs von La Ciotat auf. Ein Zug fuhr ein,
der erste Film der Geschichte war gedreht.

Bis heute dienen Züge und Bahnhöfe im Film als Symbol, Bühne und Plotdevice für unzählige Themen und Situationen. Züge dienen als Transportmittel für Menschen in weltpolitischen oder zwischenmenschlichen Verstrickungen, werden verpasst oder abgewartet, transportieren sowohl Lebende und Mordende als auch Tote und manchmal ganze Klassenkämpfe von A nach B.

[PRESSETEXT]

Sa 25.11. 2017