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Fr 14.04. 21:00 | Kino Reitschule Bern |

The Future

Tragikomödie von Miranda July, USA 2011, 90 Min., OV/d

Sophie und Jason sind ein Paar in den Dreissigern, das in einem angenehm dämmrigen Schwebezustand vor sich hinlebt. Als die beiden beschliessen eine pflegebedürftige Katze zu adoptieren, wächst in ihnen die Angst, dadurch ihre Freiheit zu verlieren. Sie einigen sich deshalb darauf, ihre ungeliebten Jobs zu kündigen und in den verbleibenden vier Wochen, bis das kranke Haustier abgeholt werden kann, lang gehegte Träume zu verwirklichen. Die Welt vor dem Klimakollaps zu retten, eine Internetberühmtheit zu werden oder die Sehnsucht nach dem bürgerlichen Glück sind allerdings schwieriger umzusetzen als gedacht. Eine skurril-melancholische Liebesgeschichte.

Sie war schon einmal präsent bei uns, am Collectives Choice Cinema 2016, Miranda July. Damals mit «Me and you and everyone we know». Erneut laden wir ein, sich einen Film von ironischer Leichtigkeit und Sprachwitz von Miranda July zu Gemüte zu führen. Diesmal mit der Gelegenheit, sich in die Gedankenwelt einer Katze einzuschleichen.

Infos

April 2017 - Zyklus: «Make the Kino great again!» ist eine Hommage an die Vielfalt von Denkweisen und an soziale und politische Kämpfe, die manchmal vergessen gehen in Zeiten von Altherren-Fantasien um Macht und Dominanz. Das Kinokollektiv zeigt im April eine Filmauswahl zu dem Land, das niemand so richtig zu verstehen weiss: Den USA. Zu Beginn zeigen wir gleich zwei Schweizer Dokumentarfilme: «No more Smoke Signals» ist Fanny Bräuning bildgewaltiges Porträt über ein indigenes Radio in South Dakota und vier Menschen, die dieses Medium nutzen, um ihr kulturelles Erbe und ihre Identität zu erhalten. Das Radio bringt sie alle zusammen. Ein weiterer Dokumentarfilm aus der Schweiz führt uns an den Grenzzaun zu Mexiko: «Broken Land» zeigt anhand von sieben dort lebenden Amerikanerinnen und Amerikaner die Komplexität und Absurdität einer Abschottung nach Aussen und gegen Menschen auf, die wie schattenhafte Geisterwesen bei Anbruch der Dunkelheit versuchen, über die Grenze in die USA zu gelangen. Als letzter Dokumentarfilm in dieser Reihe würdigt «Free Angela Davis and all Political Prisoners» die afroamerikanische Bürgerrechtlerin, Philosophin, Humanwissenschaftlerin und Schriftstellerin Angela Davis, welche in den 1970er Jahren zur Symbolfigur der Bewegung für die Rechte von politischen Gefangenen in den USA wurde.
Schliesslich wird der Zyklus durch drei Spielfilme abgerundet und schlängelt sich durch die Psyche eines gut situierten Hipsterpaares und ihrer Angst vor dem Verlust ihrer eigenen Freiheit; «The Future» von Miranda July («Me and you and everyone we know»). Auch nähern wir uns im Roadmovie «American Honey» der Realität von verwahrlosten Jugendlichen, die unter ihresgleichen eine Familie finden, von denen sie «zu Hause» nur träumen konnten. Den Abschluss bildet das Drama «Winter's Bone» mit Jennifer Lawrence in der Hauptrolle, die mit der rauhe Wirklichkeit von Armut, Drogen, patriarchalen Familienstrukturen und Selbstjustiz konfrontiert wird.

[PRESSETEXT]

Sa 18.03. 2017