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Do 12.03. 20:00 | Kunstraum Walcheturm Zürich | Jazz

Taktlos 2020

Taktlos 2020 – Festival für grenzüberschreitende Musik

Sylvie Courvoisier, Kuratorin 2020

Sylvie Courvoisiers kuratiertes Programm ist ein Streifzug durch die New Yorker Downtown-Szene, mit geschärftem Blick auf aktuelle Strömungen und auf langjährige Weggefährten, die sich in absoluter Vertrautheit auf der Bühne geniessen lassen. Zudem kombiniert sie geschickt die einzelnen Bands mit Glanzlichtern aus dem Schweizer Musikschaffen. Diese Verknüpfung von internationalen und nationalen MusikerInnen ist der Kuratorin sehr wichtig, da sie es u.a. als ihre Aufgabe sieht, die Szenen zu verbinden.

Sylvie Courvoisier – Mark Feldman Duo
Sylvie Courvoisier, Piano
Mark Feldman, Violin

Das Duo ist die intimste Form des gemeinsamen Improvisierens. Seit mehr als zwanzig Jahren leben und arbeiten die Schweizer Pianistin Sylvie Courvoisier und der amerikanische Geiger Mark Feldman gemeinsam in Brooklyn. Aus lang gewachsenem, gegenseitigem Vertrauen hat sich die Freiheit des musikalischen Loslassens und Wiederfindens entwickelt, ebenso wie die Neugier, das gemeinsame Klanguniversum weiter auszuloten. «Als wir uns kennenlernten, hatte Mark bereits mehr Erfahrung, mittlerweile sind wir auf einer Ebene und haben neben einem grossen Repertoire eine gemeinsame Sprache entwickelt», so Courvoisier im Interview. Das Vokabular ihrer perkussiven Klangstrukturen und zärtlich verzweigten Melodien sind Elemente aus der Neuen Musik, der europäischen Kammermusik und dem Jazz. Die «New York Times» schrieb über ihr Duo: «brillant und abenteuerlustig, dynamisch und furchtlos».

Cory Smythe Solo
Cory Smythe, Piano

Der Ausnahmepianist Cory Smythe gewann gemeinsam mit der Geigerin Hilary Hahn einen Klassik-Grammy, trat beim Darmstädter Festival für Neue Musik auf, führte im vergangenen Jahr gemeinsam mit Sylvie Courvoisier an zwei Flügeln «La Consagración de la Primavera» («Au sacre du printemps») von Strawinsky auf, spielt mit Anthony Braxton, Tyshawn Sorey und Ingrid Laubrock und wurde von der «Washington Post» für sein rohes und gleichzeitig raffiniertes und feinfühliges Spiel gelobt. Dazu spielt er mit fiktiven Ausgangsszenarien: Für sein Album «Circulate Susanna» entwarf er eine Kindheit im ländlichen Illinois als Sohn eines Square-Dance-Vorsängers – für «Autotrophs» eine alternative Realität im Umfeld der französischen Spektralmusik der Achtzigerjahre. Über sein Album «Pluripotent» sagte der Pianist Jason Moran, es sei «zweifellos eine der besten Soloaufnahmen, die ich je gehört habe».

No Flores und Ramon Landolt
Ramon Landolt, Piano, Synths, Electronics
Dave Gisler, Guitar
Tobias Meier, Saxophone
Jonas Ruther, Drums

Das Schweizer Trio No Flores um Gitarrist Dave Gisler, Saxofonist Tobias Meier und Schlagzeuger Jonas Ruther entwickelte bereits 2013 eine eigene Klangwelt, bei der die Melodie fast schwerelos im Raum zu schweben schien − zu hören auf ihrem 2014 erschienenen Album «Let Them Come». «Jazzʼnʼmore» bescheinigte dem ausdrucksvollen Spiel von Tobias Meier «die Körperlichkeit des Klangs». Für das diesjährige taktlos wird das Trio um den Pianisten und Klangtüftler Ramon Landolt ergänzt, der neben dem Trio Heinz Herbert mit TomRamon ein Soloprojekt gestartet hat, bei dem er «biodigitale» Musik im Bereich von elektronischer und Computermusik erforscht. In ihrem diesjährigen Zusammenspiel stehen mit Gisler, Meier, Ruther und Landolt vier junge Schweizer Musiker auf der Bühne, die intellektuell und humorvoll die Grenzen der kollektiven Improvisation erweitern.

[PRESSETEXT]

Mo 20.01. 2020