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Sa 14.03. 17:00 | Kunstraum Walcheturm Zürich | Jazz

Taktlos 2020

Taktlos 2020 – Festival für grenzüberschreitende Musik

Sylvie Courvoisier, Kuratorin 2020

Sylvie Courvoisiers kuratiertes Programm ist ein Streifzug durch die New Yorker Downtown-Szene, mit geschärftem Blick auf aktuelle Strömungen und auf langjährige Weggefährten, die sich in absoluter Vertrautheit auf der Bühne geniessen lassen. Zudem kombiniert sie geschickt die einzelnen Bands mit Glanzlichtern aus dem Schweizer Musikschaffen. Diese Verknüpfung von internationalen und nationalen MusikerInnen ist der Kuratorin sehr wichtig, da sie es u.a. als ihre Aufgabe sieht, die Szenen zu verbinden.

Samstag, 14.März 2020, 17:00 Uhr
Fred Frith & Sonic Space Band
Fred Frith, Leitung/Guitar
Sylvain Monchocé, Flöte/Saxophon
Catalina Andrea Gutiérrez Muñoz, Klarinette
Chi Him Chik, Saxophon/Elektronik
Daniil Gorokhov, Posaune
Iulia-Andreea Smeu, Violine
María Muñoz López, Violine
Nora Vetter, Viola
Paula Celina Sanchez Mugas, Violoncello
Benjamin Coyte, Violoncello
Daniela Petry, Kontrabass
Ludovica Bizzarri, Perkussion
Jakub Miarczynski, Perkussion
Roberto Maqueda Dominquez, Perkussion
Christian Moser, Oud
Jacek Chmiel, E-Gitarre
Nejc Grm, Akkordeon
Lara Miriam Süß, Stimme
Marie-Louise Schneider, Stimme

Sonic Space ist die Plattform für Komposition, Improvisation, Performance, Audiodesign und Forschung der Musikakademie Basel. Gemeinsam mit seinen Studierenden wird Fred Frith, britischer Gitarrist, Multiinstrumentalist und Professor für Improvisation, sein im vergangenen Hochschuljahr erarbeitetes Projekt aufführen. Frith, Erfinder der «Third-Bridge-Gitarre», die über einen dritten Steg verfügt, spielte im Bereich Neuer Musik und Jazz u. a. mit dem Arditti Quartett, dem Ensemble Modern, Butch Morris, George Lewis und John Zorn und lehrte am Mills College in Oakland, wo schon in den Vierzigerjahren John Cage und Lou Harrison im Bereich experimenteller Musik forschten. Jetzt fortgesetzt in Basel und präsentiert am Taktlos.

Mark Feldman Maniac
Mark Feldman, Violin
Uri Caine, Piano
Drew Gress, Bass
Tom Rainey, Drums

Der Name ist Programm. Mit seinem New Yorker Quartett Maniac taucht der Geiger Mark Feldman in die Tiefen der Improvisation ein, begleitet von langjährigen Weggefährten, wie dem Pianisten Uri Caine, dem Schlagzeuger Tom Rainey und dem Bassisten Drew Gress, der am diesjährigen taktlos auch im Trio von Sylvie Courvoisier und solo zu hören ist. Feldman, über den «All About Jazz» schrieb, er sei derzeit «der gefragteste Geiger zeitgenössischer kreativer improvisierter Musik», sieht die Geige hier nicht als Ergänzung zum klassischen Pianotrio, sondern drei saitenbasierte Instrumente mit Schlagzeug als Plattform für eine kollektive Improvisation. Das Ergebnis zeigt den State-of-the-Art der New Yorker Downtown-Szene.

Claire Huguenin – Malcolm Braff Duo
Claire Huguenin, Vocals, Electronics
Malcolm Braff, Piano

Auch bei der französisch-schweizerischen Sängerin Claire Huguenin, die ihre Stimme als Instrument einsetzt, und dem Schweizer Pianisten Malcolm Braff, der als Sohn eines Missionars in Kap Verde und im Senegal aufwuchs, bevor er an der Universität Genf Musikwissenschaft studierte und 1991 sein erstes Jazztrio gründete, kommen eine intensive persönliche Beziehung und die Intensität der gemeinsamen Duo-Improvisation zusammen. Wechselseitig untermalt Braff mit komplexen Formen die Klangakzentuierungen, Texte und sehr ungewöhnlich interpretierten Jazzstandards der melodischen Jazzstimme von Huguenin – während sie mit zauberhaft tanzenden Vokalimprovisationen seinen rhythmischen Klangbildern folgt. Die Kunst des Duos.

Sylvie Courvoisier Trio
Sylvie Courvoisier, Piano
Drew Gress, Bass
Kenny Wollesen, Drums

Die Kompositionen auf ihrem 2018 erschienenen Album «DʼAgala» – ihrem elften Album bei Intakt − hat Sylvie Courvoisier besonderen Menschen gewidmet, die sie in ihrem Leben beeinflusst haben: wie die Pianistin Geri Allen, der Gitarrist John Abercrombie, die französische Frauenrechtsaktivistin und Holocaust-Überlebende Simone Veil sowie die Künstler und Bildhauer Martin Puryear und Louise Bourgeois. Mit ihren Triobegleitern Drew Gress (Bass) und Kenny Wollesen (Schlagzeug) entstehen so sehr persönliche, intensive Portraits voller Schönheit und spielerischer Lust. Am diesjährigen taktlos wird sie nicht nur einige dieser Kompositionen vorstellen, sondern auch die ihres kommenden Trioalbums, das ihrer Familie und den Musikern ihres Trios gewidmet ist.

Sartorius Point
Hans-Peter Pfammatter, Spinet, Synths
Shahzad Ismaily, Banjo, Synths
Julian Sartorius, Drums, Percussion

Julian Sartorius ist ein Suchender. Über den Schweizer Schlagzeuger und Perkussionisten, der u. a. mit Sophie Hunger, Co Streiff, Sylvie Courvoisier und Fred Frith zusammenarbeitete, schrieb die «NZZ»: «Sein Spiel ist ständige Klangforschung.» Mit verschiedenen Materialien und vielfältig geschichteten rhythmischen Mustern lässt Sartorius weit gefächerte Klangformen entstehen, die er auf seinen Reisen durch neue Erkundungen der «verborgenen Töne» gefundener Objekte und präparierter Instrumente ergänzt. So passt es, dass er sein Trio mit dem Pianist Hans-Peter Pfammatter und dem amerikanischen E-Bassist Shahzad Ismaily Sartorius Point nennt – nach dem Entdecker einer Landspitze der Südlichen Shetlandinseln in der Subantarktis, mit dem er den Namen teilt.

[PRESSETEXT]

Mo 20.01. 2020