Zurück

Fr 13.03. 20:00 | Kunstraum Walcheturm Zürich | Jazz

Taktlos 2020

Taktlos 2020 – Festival für grenzüberschreitende Musik

Sylvie Courvoisier, Kuratorin 2020

Sylvie Courvoisiers kuratiertes Programm ist ein Streifzug durch die New Yorker Downtown-Szene, mit geschärftem Blick auf aktuelle Strömungen und auf langjährige Weggefährten, die sich in absoluter Vertrautheit auf der Bühne geniessen lassen. Zudem kombiniert sie geschickt die einzelnen Bands mit Glanzlichtern aus dem Schweizer Musikschaffen. Diese Verknüpfung von internationalen und nationalen MusikerInnen ist der Kuratorin sehr wichtig, da sie es u.a. als ihre Aufgabe sieht, die Szenen zu verbinden.

Aki Takase – Ingrid Laubrock Duo
Aki Takase, Piano
Ingrid Laubrock, Saxophones

Es ist dem Journalisten und langjährigen Leiter des Berliner JazzFests Richard Williams zu verdanken, dass mit Aki Takase und Ingrid Laubrock zwei aussergewöhnliche Musikerinnen im Duo zusammenfanden. Während des JazzFests 2016 zeigten sie im intimen Rahmen des Jazzclubs A-Trane, wie physisch intensiv und auf höchstem Niveau sich eine gemeinsame Improvisation entwickeln kann. Dazu schrieb Williams in den Liner Notes zu ihrem Duo-Album «Kasumi» (Frühlingsdunst), das 2018 in Winterthur aufgenommen wurde: «Jazz ist die Kunst des Dialogs: Zwei der grossartigsten Musikerinnen des heutigen Jazz von verschiedenen Kontinenten und Generationen bringen die Musik zum Glitzern. Mit wundervollen Dialogen, die Freude, Witz und Wärme ausstrahlen oder den Atem in stiller Intensität anhalten, um den Bann nicht zu brechen.»

Drew Gress Solo
Drew Gress. Bass

Als einer der massgeblichen Bassisten der New Yorker Downtown-Szene seit den Achtzigerjahren bis heute prägte Drew Gress den Klang von Aufnahmen von Don Byron bis Dave Douglas. Das Magazin «Jazz Times» schrieb über ihn: «Gress hat nicht nur einen der klangvollsten tiefen Töne des zeitgenössischen Bassspiels im Modern Jazz, er ist auch einer der versiertesten Komponisten der Szene. Mit aussergewöhnlicher Ästhetik und Balance zwischen diszipliniertem Spiel und offener Hingabe.» Und die «New York Times» bestätigte: Drew Gress ist «unerbittlich kreativ». Diese Kreativität und Vielseitigkeit im Bereich der Improvisation zeigt er am taktlos im Trio mit Sylvie Courvoisier und Kenny Wollesen ebenso wie in seiner Solo-Performance mit neuen Kompositionen.

Mary Halvorson’s Code Girl
Amirtha Kidambi, Vocals
Maria Grand, Saxophone, Vocals
Adam O’Farrill, Trumpet
Mary Halvorson, Guitar
Michael Formanek, Bass
Tomas Fujiwara, Drums

Für Code Girl, benannt nach einer Bemerkung ihres Lehrers Anthony Braxton – und weil sie selbst ihre Texte am Anfang als «kodiert und seltsam» wahrnahm −, hat die New Yorker Gitarristin Mary Halvorson zum ersten Mal Lyrics zu ihren Kompositionen geschrieben. Für deren Interpretation hat sie ihr vor zwanzig Jahren gegründetes Trio mit Michael Formanek (Bass) und Tomas Fujiwara (Schlagzeug) um den Trompeter Adam OʼFarrill sowie die indisch-amerikanische Sängerin Amirtha Kidambi erweitert, die in ihren Gesang ihre Erfahrungen mit klassisch-hinduistischem Gesang, Art Rock und Free Jazz einfliessen lässt. Für den Auftritt am taktlos hat Halvorson ausserdem die Schweizer Saxofonistin Maria Grand eingeladen. 2019 wurde Mary Halvorson die renommierte MacArthur Fellowship verliehen. Für Code Girl wurde sie von den Kritikern der Zeitschrift «Downbeat» erneut zur besten Gitarristin des Jahres 2019 gewählt. Die «New York Times» feierte das Projekt als «kühnes Experiment in Liedform».

[PRESSETEXT]

Mo 20.01. 2020