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Mi 01.03. 20:30 | Kino Reitschule Bern |

SUB Kultur präsentiert: Nanook of the North

Robert J. Flaherty, USA 1922, 78. Min., Stummfilm/d

Einer der ersten Dokfilme der Stummfilmära nahm die ZuschauerInnen in den dekadenten Roaring Twenties mit in den hohen Norden. Die Kamera von  Robert J. Flaherty umrahmt das einfache, ursprüngliche und naturverbundene Leben, den Kampf gegen die Kälte und die archaische Jagt mit poetischen Bildern der Eiswüste.
Dass Nanook in Wirklichkeit Allakariallak hiess, nur eine Frau und nicht zwei, wie im Film hatte und sowohl Luftgewehr als auch einen Motorschlitten besass, obwohl er bei Flaherty ausschließlich mit einfachen Waffen auf die Jagd ging, machen den Film zu einem Urahnen des modernen Reality-TVs und aus heutiger Perspektive zu einem doppelbödigen Kommentar über verklärte Vorstellungen davon, was zivilisierte CineastInnen in den 20ern jenseits der Zivilisation erwartet haben.

Infos

SUB Kultur präsentiert den Zyklus: Zivilisiertheiten und Barbareien

'Zivilisiert oder barbarisch - das Kino kann die Grenze ziehen oder auflösen. Von romantischen Vorstellungen von edlen Wilden, Freiheit und Geheimnissen jenseits der Zivilisation, von unzivilisiertem Verhalten inmitten der Zivilgesellschaft und Momenten, in denen sich der dünne Lack der Zivilisation plötzlich auflöst erzählen die Filme im Filmzyklus "Zivilisation".

Ein falscher Dokfilm aus den 20er Jahren, die sowjetische Suche nach Transzendenz jenseits der Zivilisation und eine afrikanische Tragikomödie - das unikinobern bringt im Frühlingssemester eine facettenreiche Auswahl an zivilisatorischen Höchstleistungen auf die Leinwand im Kino in der Reitschule - sporadisch begleitet von zivilisierten Einführungen oder barbarischen Kommentatorinnen.'

[PRESSETEXT]

Di 21.02. 2017