Schuhplatteln, Jodeln, Goasslschnalzen, Paschen, Trachten, Weihrauch und alpine Livemusik bringt der gebürtige Oberösterreicher Simon Mayer in «Sons of Sissy» auf die Bühne. In dem gefeierten Gruppenstück begegnen sich Tradition und Moderne, werden überlieferte Konventionen jahrhundertealter Bräuche aufgebrochen und verdreht, traditionelle Kostüme mit nackter Haut getauscht und starke Männerbilder mit klassischen Frauenrollen vermischt. Die vier Performer und Musiker bedienen sich auf experimentelle Weise bei ruralem Brauchtum, überlieferten Gruppentänzen und zeremoniellen Praktiken. Mit Akkordeon, Fiedel, Bassgeige und Peitsche rücken sie der ländlichen Kultur auf den Leib und befreien diese mit einer Portion Humor und einer Prise Skurrilität von Konventionen und Konservativismus. Simon Mayer und seinem Ensemble gelingt eine gleichermassen gewitzte wie kluge Fusion aus künstlerischen Neuinterpretationen und temporären sozialen Bedeutungszuschreibungen, jenseits von Kategorisierungen und Schubladendenken. Und so machen die «Sons of Sissy» ihrem Namen alle Ehre: Sie gebärden sich mal als schräges Volksmusikquartett, mal als experimentell verspielte Ritualtanzcombo und hinterfragen lustvoll unser Verhältnis zur eigenen Tradition und was von ihr noch übriggeblieben ist.
Simon Mayer studierte und tanzte an der Ballettschule der Wiener Staatsoper sowie bei P.A.R.T.S. in Brüssel. Mit seinem mitreissenden Solo «SunBengSitting» gelang dem passionierten Musiker vor drei Jahren der internationale Durchbruch.
Publikumsgespräch im Anschluss an die Vorstellung vom Di 5.12.
Einführung „Get Physical!“ am Mi 6.12. um 18.30 Uhr (siehe weitere Informationen unten).