Shellac sind kompromisslos, auf ihren Platten ebenso wie auf den Bühnen dieser Welt. Seit einem knappen Vierteljahrhundert ist die Band um die Produzenten-Legende Steve Albini nun schon unterwegs, und wer sie schon einmal live gesehen hat, weiss: In den Adern dieser drei Chicagoer Musiker pulsiert kein Blut, sondern zweifellos Batterieflüssigkeit, die den Bass pluckern und die Stromgitarre messerscharf schneiden lässt. Die Songs stammen direkt aus der Tiefgarage des Lebens, krachen und knacken und stochern dem Publikum in den Eingeweiden herum; sie hören sich an wie ein Destillat aus der nordamerikanischen Hardcore-Musik der Achtzigerjahre (Black Flag, B’last), die solange weiterzerrt, bis die Membran in den Lautsprechern zu reissen droht. So formulieren Shellac schon mal die Apokalypse, die Bandleader Albini mit autistisch-ungelenken Bewegungen unterstreicht. Spezialistenmusik inmitten der Postmoderne? Vielleicht, allerdings dermassen eindringlich vorgetragen, dass der Zuhörerschaft einmal mehr nur der Imperativ bleibt: Rock!