Wer soviel Staub aufwirbelt in einem Jahr, der erhält die Quittung: Fame, Props, Hype, aber natürlich auch Neid, Missgunst und Hate. Sowieso – die Negativreaktionen – eigentlich immer die besten Leistungsausweise. So geschehen auch bei der S.O.S. Posse, welche spätestens nach dem Release ihres Trap-Tracks „Candomblé“ und dem dazugehörigen Video fester Bestandteil des städtischen Street-Talks wurden. Aber auch die etablierte Kulturszene wurde aufmerksam; S.O.S. Rapper NATIV wurde online sowie im Druck der lokalen Medien verhandelt und nebst dem Lob auch mit kruden Vorwürfen konfrontiert. NATIV – Gewinner eines Kunstförderstipendiums der Stadt Bern – wurde der Vetternwirtschaft bezichtigt, weil er selbst ein Praktikum bei der Kulturabteilung der Stadt absolviert hat. Nun denn, betrachtet man das Ganze aus der Perspektive der immanenten Kritik, wird schnell klar, warum der Boulevard so reagierte. In einer Zeit, in welcher Empörung der beste Clickbait neben Sex ist, passt es natürlich wie die Faust aufs Auge, dass im Fall S.O.S. – nachdem das Feuilleton über Inhalte berichtet hatte – noch irgendein hanebüchener Komplott verhandelt wurde. Fakt bleibt, dass mit NATIV und DAWILL, dem anderen hochproduktiven S.O.S. MC, und ihrem Beatschmied QUESTBEATZ, die relevanteste Rap-Crew Berns des Jahres auf der Bühne steht und wir ihnen diesen Abend mehr als gönnen. „Brujeria“ bedeutet in etwa soviel wie Hexerei und auf diesen schwarzen Zauber lassen wir uns gerne ein. NATIV und DAWILL mit neuem Textmaterial, fetten Beats, Special Guests und einer tobenden Crowd. So sieht’s aus… „Save Our Souls“ goddamn, we need it for real! DJ Support gibt’s von SCALEAZY. (txt üd)
Abendkasse: 28.-
Info: S.O.S. BRUJERIA, SCALEAZY