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Mi 10.04. 19:00 | Kaserne Basel |

Rohit Jain (CH/IN)

Der Kampf um/gegen eine Weisse Weste. Aufruf zur postkolonialen Verletztlichkeit

Die Frage, was Wirklichkeit ist und wie sie durch Bilder, Berichte, Beschreibungen und Behauptungen entsteht, beschäftigt It’s The Real Thing seit der ersten Ausgabe 2013.

Heute, nur knapp sechs Jahre später, scheint die Frage nach der Realität den Tellerrand künstlerischer und akademischer Auseinandersetzungen längst überschritten zu haben.

Es scheint, als befänden wir uns an einer Zeitenwende. Nach mehr als fünfhundert Jahren geprägt durch die Ausweitung der Kampf-, Handels- und Gefühlszonen hin zu einem globalen Horizont, scheinen „wir“ Menschen allmählich wie aus einem langen Schlaf einer Geschichte gefühlter Über- und Unterlegenheit aufzuwachen. Was sich vor den Augen eröffnet, ist eine bisher nicht wahrgenommene Vielfalt an Geschichtsschreibungen, politischen Perspektivenwechsel, ökonomischen Verwicklungen, gebündelt in einer geballt-geladenen Gefühlswelt. Was bei den einen Katerstimmung auslöst, weckt bei anderen Enthusiasmus und Frühlingserwachen. Über sämtliche möglichen Kanäle der Äusserungsmöglichkeiten verlangen, rufen, flüstern, bitten, singen und schreien vergessen geglaubte Geister und ungelebte Träume nach Aufmerksamkeit und Anerkennung. Doch die zentrale Frage ist: wer hat die Produktionsmittel, um seine oder ihre Geschichte zu äussern und Wirklichkeit zu werden?

 

Der schweizerisch-indische Sozialanthropologe und Kulturaktivist Rohit Jain blickt in seiner Eröffnungslecture ins kulturelle kollektive Gedächtnis der postkolonialen und postmigrantischen Schweiz und fragt: Wem gehört die Geschichte – und die Gegenwart? Und: Wer lässt sich in dieser Aushandlung wie verwunde(r)n?

Tickets Eintritt frei

Sprache Englisch

[PRESSETEXT]

Mi 13.02. 2019