„Diese imaginären Heilungsrituale entsprechen den drei Imperativen des leidenden Körpers: Stille, Trance und Schönheit. Stille für Ruhe, Besänftigung und Kontemplation. Trance für das Vergessen von Schmerzen und Ängsten. Die Schönheit, von der sich der Geist nähren muss, um angesichts der Hässlichkeit des leidenden Körpers wieder Hoffnung und Lebenslust zu schöpfen.Eine Quartettbesetzung, die der „Kammermusik“ nahekommt, verkörpert die Modernität dieser Rituale. Und doch stehen sie in der Kontinuität der Heilungsrituale uralter und oft animistischer Traditionen, die mich zu ihrer Komposition inspiriert haben“ sagt Naïssam Jalal.
Manchmal kommt uns die Welt vor wie ein zorniges verwundetes Tier. „Radikale Sanftheit“ ist das, was die Flötistin ihr hier entgegenstellt. So macht sie das Unsichtbare zumindest hörbar, vermutlich auch fühlbar.
Naïssam Jalal (fl, voc, nay), Claude Tchamitchian (b), Zaza Desiderio (d), Clément Petit (clo)