Das Berner Sinfonieorchester unter Mario Venzago ist im Rahmen des Musikfestival Bern in der Grossen Halle zu Gast.
Das Berner Sinfonieorchester unter Mario Venzago, dazu sechs grosse Konzertflügel – die Grosse Halle stösst am möglicherweise nicht nur räumlich an ihre Grenzen. Auch das Programm mit Werken von Skrjabin, Wyschnegradsky und Georg Friedrich Haas, das im Rahmen des Musikfestival Bern präsentiert wird, überschreitet wohl das meiste, was landläufigen Klangvorstellungen entspricht.Der Abend beginnt mit Alexander Skrjabins Tondichtung «Prométhée», in welcher der Russe seine Visionen von einer schöpferischen, ekstatischen, fast übermenschenhaften Musik umgesetzt hat. Feuergleich lodernd scheint sie abheben und Grenzen überwinden zu wollen. Skrjabins Nachfolger in Russland vollzogen den Schritt in die Welt der Mikrotöne, allen voran Ivan Wyschnegradsky, der mit Klavieren im Viertel- und Sechsteltonabstand zu experimentieren begann. In seinem Stück «Arc-en-ciel» entwarf er so einen völlig neuen Klangraum. Dies wiederum inspirierte den Österreicher Georg Friedrich Haas, der in seiner Komposition «limited approximations» sechs Klaviere im Zwölfteltonabstand mit dem grossen Orchesterapparat konfrontiert.