kollektiv international totem:
Léo Collin, Perkussion
Nuriya Khasenova, Flöte, Keyboard
Kay Zhang, Saxofone
Le Grand Plongeon – Video-Opern-Performance, basierend auf “Atlantis” (1995) von Peter Eötvös
Hat Atlantis existiert? War es eine Phantasie, ein Traum oder vielleicht ein Albtraum? Atlantis ist das Symbol schrecklicher Naturkatastrophen, aber es kann auch als Zeichen sozialer und ethnischer Koflikte gelesen werden. Es liegt wieder unmittelbar vor uns in Form von schmelzenden Gletschern. Le grand plongeon ist eine performative Auseinandersetzung mit einem aktualisierten Atlantis-Mythos: drei Musiker-Performer*innen, die in einem verlorenen Bar-Restaurant einer von Abwanderung gezeichneten Stadt auftreten. Der Titel geht auf den französisch-amerikanischen Archäologen Augustus Le Plongeon zurück, der sein Leben lang über die Lage des verlorenen Kontinents Atlantis spekulierte. Als musikalischer roter Faden dient Peter Eötvös‘ Atlantis von 1995. Die Multiinstrumentalist*innen transkribieren frei und in Echtzeit mit ihren performativen Körpern diese opereske, sinfonische Komposition, gestützt von Samples, Video und Text. Das Video-Opern-Format wechselt zwischen Partitur, Archivkommentaren und einer zeitgenössischen Rekontextualisierung seiner Ausgangsstoffe. In dieser von Eötvös autorisierten Neufassung von Atlantis spielt das Zürcher kollektiv international totem mit Instrumentenerweiterungen, Effekten und Filtern und verstärkt dadurch das Klangspektrum seiner reduzierten Besetzung bis ins Orchestrale.
Ein Konzert der ignm zürich.