Keine isländische Band klingt wie die andere, darüber sind sich die isländischen MusikerInnen einig, obwohl alle sich irgendwie kennen. Unnar Gísli Sigurmundsson ist auf den Westmännerinseln aufgewachsen. Als Alter Ego Júníus Meyvant legt er mit der nötigen Distanz zum Rest der Insel noch einmal einen stilistischen Richtungswechsel drauf. Worauf alle verdattert fragen: Wie um alles in der Welt kommt jemand dazu, sich knapp südlich des nordischen Polarkreises dem herzerwärmenden Neo-Soul-Folk zu widmen? Wie auch immer: Vor einem Jahr räumte Meyvant an den Iceland Music Awards auf Anhieb die Trophäen in den Kategorien „Best Song“ und „Best Newcomer“ ab. Anfang Juli erschien sein Debüt-Album „Floating Harmonies“. Die Vorabsingle „Neon Experience“ mit ihren prickelnden Bläsern lässt das Blut in unserem Körper bereits auf heisse Quellwassertemperatur ansteigen. Wir sind überzeugt, dass Genious Júníus noch weitere Überraschungen aus dem Land von Eis, Feuer und Wasser mitführen wird.
Schlicht herzerwärmend ist auch der Musiker, der Júníus Meyvant auf seiner Europatournee begleitet. Laish ist das Singer-Songwriter-Projekt von Daniel Green, der bereits mit 13 eine Indie-Rock-Kapelle hatte und mit 21 einen Abstecher Richtung Noise-Rock machte. Laish gründete er dann mit 25, und was wir seither von ihm hören, „sounds“ schlicht „amazing“. Folk meets Pop und Rock: Ehrlich, ideenreich, mitreissend – und immer wieder einfach nur schön.