Susanne Huber und André Thomet, Klaviere
Ivan Wyschnegradsky – 24 Préludes op.22 (1934/1960-70)
für zwei Klaviere im Vierteltonabstand
Mit Ivan Wyschnegradskys 24 Préludes betreten wir einen Kosmos 7 von vielfältigen Stücken für zwei Klaviere, die um einen Viertelton (50 Cent) differieren. Die Verdopplung der Tonhöhen von 12 auf 24 Töne in der Oktave ergeben äquidistante Skalen und erweiterte Intervalle, welche in den 30er Jahren wenig bekannt waren. Diese erzeugen einen neuartigen, schillernden Klavierklang mit unterschiedlichen Reibungen in den neu entstandenen Harmonien.
Wir hören an diesem Abend eine Abfolge von Miniaturen, kürzere und längere, die auf je einer vierteltönig gemischten Skala beruhen. Die Kompositionen sind Charakterstücke, entweder mit einem rockigen Drive im IV. Prélude, oder wir finden Anklänge an Schönbergs op.19 im V. Prélude, weiter ist eine zweistimmige Invention im X. Prélude zu finden. Aber auch romantisch gestaltete Melodik kommt bei Wyschnegradsky häufig vor. Glissandi und ultrachromatische schwere Clusters tauchen auf, die er «grappes sonores» nennt. Das Konzert ist ein Kaleidoskop von Klängen und Rhythmen und eine Rarität im Konzertsaal, welche nicht verpasst werden sollte.
Die integrale Aufführung der Préludes wird vom Klavierduo Huber/Thomet interpretiert, zweier mit Wyschnegradskys Musik bestens vertrauten Musikern.
Ein Konzert der ignm zürich