FemAgenda: Gegen Gewalt an Trans*Menschen!
Tausende Trans*-Frauen leben in den großen Städten der Türkei. Zunehmend werden sie ermordet. Sofern Straftaten gegen sie überhaupt polizeilich untersucht werden und vor Gericht gebracht werden, können die Täter oft mit Straffreiheit rechnen. Wie aber entstehen Hass-Morde? Der Film begleitet Ebru, eine Trans*-Frau aus İstanbul. Sie kämpft gegen die Vertreibung und die Ermordung ihrer Weggefährt_innen. Ausgrenzung von Staat, Gesellschaft und Familie hat sie am eigenen Leib erfahren. Seit 25 Jahre ist sie aktiv für Menschenrechte und die Rechte von queeren Menschen. Mit Humor, Selbstironie und politischen Scharfsinn möchte sie die Gesellschaft in der Türkei verändern. Dabei trifft sie auf Margarethe, eine 85–jährige deutsche pensionierte Krankenschwester und Mutter der Filmemacherin. Gemeinsam gründen sie ein Heim für Trans*Menschen.
Der persönliche Dokumentarfilm, der von cornix-film in Zusammenarbeit mit dem Verein İstanbul LGBTT produziert wurde, ist bisher auf zahlreichen Festivals und in vielen Städten der Türkei vorgeführt worden. Er zeigt die verschiedenen Komponenten von Hass-Verbrechen – und auch, wie aus Hass-Sprache Hass-Morde werden. Die urbane Umstrukturierung İstanbuls sowie die Proteste um den Gezi-Park schwingen im Film mit.
Dokumentarfilm von Maria Binder, Deutschland & Türkei 2014, 109 Min., OV Türkisch Englisch, Deutsch / d