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Sa 25.11. 21:00 | Kino Reitschule Bern |

GewaltFrei! – Auswege

Filmzyklus «GewaltFrei!» in Zusammenarbeit mit der Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen*

Der Ausbruch dreier Frauen aus den festgefahrenen Liebe-, Hass-, Gewalt-Beziehungen. Unbemerkt von der Aussenwelt erleben diese Familien in ihren geschlossenen Lebensräumen die Hölle des Alltags. Ihr Dasein zwischen Angriffen und unvorhersehbaren Gewaltausbrüchen und Überresten einer einstigen Liebe entwickelt sich zu einem Kampf ums bloße Überleben.

Auswege ist der Diplomfilm/Abschlussfilm von Nina Kusturica (Regie), Stefan Pfundner (Produktion) und Julia Pontiller (Schnitt).
Hergestellt an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Filmakademie Wien.

Spielfilm von Nina Kusturica, Österreich 2003, 90 Min., OV Deutsch/Bosnisch/d

Infos

Der November bis am Mitte Dezember steht im Zeichen von Toleranz und grundlegenden Menschenrechten.

«Kein Rassismus, Sexismus, keine physischen, psychischen oder sexuellen Übergriffe, keine Diskriminierung aufgrund der sexuellen Ausrichtung, keine Ausbeutung und Unterdrückung. Konflikte gewaltfrei lösen und ein respektvoller Umgang miteinander.» Nach diesen Grundsätzen, festgehalten im Reitschul-Manifest, lebt die Reitschule seit nun exakt 30 Jahren.

Was das Reitschul-Manifest zum Ausdruck bringt, ist ein lauter Protest: Ein Protest gegen eine menschliche Kraft, die in all ihren Ausformungen zerstörerisch hinter verschlossenen Türen oder auf offener Strasse passiert: Gewalt. Der russische Schriftsteller Isaac Asimov nannte sie «die Zuflucht der Unfähigen». Sie kennt keine Sieger, doch ihre Opfer trifft sie mit voller Härte. Was bleibt, sind körperliche Wunden und seelische Narben.

Mit diesem Thema setzt sich die Auswahl des verlängerten Filmzyklus’ im Rahmen der internationalen Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*» von November bis am Mitte Dezember auseinander: Nina Kusturicas mehrfach ausgezeichneter Diplomfilm «Auswege» zeigt den Überlebenskampf dreier Frauen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, die in ihren von Gewalt geprägten Beziehungen gefangen sind. Verzweifelt suchen sie nach Auswegen aus der Gewaltspirale.

Marta verlor bei ihrem persönlichen Kampf fast ihr Leben. Günter Schwaiger begleitet im Dokumentarfilm «Martas Koffer» eine Frau, die wegen passiver Behörden auch nach der Verurteilung ihres Ex-Mannes in die Anonymität flüchtet. Nur wenige Monate nach dem Mordversuch ist er wieder auf freien Fuss. Parallel dazu besucht Schwaiger Therapiesitzungen mit gewalttätigen Männern und beleuchtet die Täterseite. Wie reagiere ich richtig, was kann ich tun und wo kann ich mich melden, wenn Menschen in meinem Umfeld Opfer von Gewalt sind? Angela Falk, Fachberaterin der Stiftung gegen Gewalt an Frauen und Kindern, wird für Fragen zum Thema häusliche Gewalt anwesend sein.

Hilfe hätten die drei Schwestern in Deniz Gamze Ergüvens Coming-Of-Age-Drama «Mustang» dringend nötig. Mit dem Einsetzen der Pubertät verlieren sie Stück für Stück ihre Freiheiten, allen droht die Zwangsverheiratung.
Neben diesem «Brauthandel» türkischen Nirgendwo stellen auch zwei weitere Filme den Menschenhandel ins Zentrum: Als menschliche Ware verkauft eine vermeintliche Arbeitsvermittlerin in Gabriela Davids Spielfilm «La Mosca en la Ceniza» («Die Fliege in der Asche») zwei junge Mädchen aus dem ländlichen Argentinien in ein Bordell in Buenos Aires. Was die Protagonistinnen im Spielfilm von Gabriela durchleben, hat Anna mit 19 Jahren am eigenen Leib erfahren. Mehrere Monate wurde sie zwangsprostituiert. Der Dokumentarfilm «Anna in Switzerland» arbeitet eine schwere Vergangenheit auf und macht Mut: Auch wenn «niemand daran glaubt, kann ich trotzdem noch Träume haben».

Der Filmzyklus ist eine Zusammenarbeit mit 16 Tage gegen Gewalt an Frauen
Kampagne 2017: Sprechen wir darüber - Gewalt an Mädchen und jungen Frauen

2017 findet in der Schweiz zum zehnten Mal die internationale Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*» statt. Das Fokusthema der Kampagne 2017 lautet „Sprechen wir darüber – Gewalt an Mädchen und jungen Frauen in der Schweiz“. Mädchen zwischen 14 und 19 Jahren sind gemäss aktuellen Forschungsergebnissen und nationalen Statistiken einem erhöhten Risiko ausgesetzt, verschiedenste Formen von Gewalt zu erfahren. Dazu gehören sexuelle Übergriffe durch Gleichaltrige, häusliche Gewalt durch Eltern oder Gewalterlebnisse im virtuellen Raum, wie Cybermobbing, Sexting oder Cyberstalking. Auch Gewalt im Migrationskontext ist in dieser Altersklasse ausgeprägt (Genitalverstümmelung, Zwangsheirat), ebenso strukturelle Gewaltformen wie Sexismus oder Diskriminierung. Mit einer öffentlichkeitswirksamen Plakatkampagne, zahlreichen Veranstaltungen und interaktiven Angeboten für Jugendliche wird das Thema gesellschaftlich enttabuisiert.
http://www.16tage.ch/de/kampagne-2017-7.html

[PRESSETEXT]

So 29.10. 2017