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Fr 11.01. 20:30 | Alti Moschti Mühlethurnen | Mundart, Pop, Rock

George – „Fründe für immer“

Mundart, Pop, Rock

Manchmal muss etwas brechen. Ist die Bruchstelle zusammengewachsen, ist sie so fest, dass sie nie wieder
bricht. Freundschaften funktionieren ebenso. Darum ehrt der Seeländer Mundartmusiker George mit seinem
neuen Album seine «Fründe für immer». Emotionen, Leidenschaft, Verzweiflung: 12 Songs George pur.

Country, Rock, Mandolinen und ein Hauch von Cajun: «Dr Buuregiel» ist wieder da. «Ha gnue vo Therapie
u fauscher Medizin. Mini Droge si iz Musig und Adrenalin», singt George im Song «Comeback» auf seinem
neuen Album «Fründe für immer». Der Song ist mit seinem positiven und vor Kraft strotzenden Vorwärts-
Stimmung der programmatische Leitfaden auf einem Album, mit dem George in bester Marty-McFly-
Tradition zurück in die Zukunft reist. Er befreit sich vom Ballast schwerer Jahre und kehrt dorthin zurück,
wo er herkommt: In den Schoss einer Band, die aus Freunden besteht; zurück zu grossen Gefühlen und so
letztlich zurück zu sich selber.

George Schwab, amtlich anerkannter Mundart-Rocker aus dem Berner Seeland: Sechs Alben hat er zwischen
2003 und 2012 veröffentlicht; nach Chart-Erfolgen und Edelmetall war die Best-Of „Hie bini deheim“ im
Jahr 2015 die logische Folge. Jetzt gibt’s endlich ein komplett neues Album vom Mann mit der
unverkennnbaren Stimme und den träfen Worten: «Liebi und Respekt», trauert der Mann, der Ende der
1960er zur Welt kam, nicht nur nach – er fordert sie wieder ein. In «Flachlandindianer» beweist er feines
Gespür für Selbstironie – bloss, um in «Ufe letzt Zug» wieder in Oberland zu fahren zu einer Angebeteten.
Und von denen hat er offensichtlich einige. «Anna-Bella» lässt zumindest die Vermutung aufkommen. Kein
Wunder, endet die Geschichte in der Frage «Was machsch du hüt Nacht?» – was denn auch die erste Single
aus «Fründe für immer» war. Diese besingt er übrigens zusammen mir dem Thuner Cantautore Roberto
Brigante. Mit Schibä (QL, Aextra) hat sich der Seeländer George für «Flachlandindianer» einen zweiten
Berner Duett-Partner geholt, der seine Wurzeln im Oberland hat. Und in «Du oder Keini» gastiert mit
Natacha die Berner Mundart-Königin schlechthin auf dem neuen George-Album. Dass auf «Fründe für
immer» mit «Graduus» die Adaption eines Klassikers von Wolfgang Niedeckens Platz findet, lässt freilich
durchblicken, dass dieses «für immer» im Albumtitel am Ende halt doch auf die irdische Zeit beschränkt ist.
«Ich beneide manchmal Sänger wie Kuno Lauener, die es schaffen über ein Thema oder eine Person zu
schreiben, die nichts mit ihnen selbst zu tun haben. Ich kann das überhaupt nicht. Bei mir muss immer Alles
aus meinem Leben gegriffen sein. Auch wenn ich weiss, dass ich damit sehr viel aus meinem Privatleben
preisgebe», sagte der Sänger aus dem Berner Seeland einst in einem Interview.

Gut möglich freilich, dass Lauener seinerseits bisweilen gerne etwas vom unerschütterlichen Optimismus
von George haben möchte. Auf jeden Fall lässt der muntere und folkige Sound von George die Zuhörer mit
einem Lächeln zurück. Wo Trauer oder Nachdenklichkeit sind, muss bei George nicht zwingend Schwermut
folgen; zu unerschütterlich ist sein Optimismus. 12 Portionen davon serviert er mit seinem neuen Album –
im Wissen darum, dass etwas, das gebrochen ist, nicht ein zweites Mal am selben Ort bricht. Freundschaften
zum Beispiel.

Kein Zweifel: George ist zurück – voller Energie und Vorfreude und mit vielen neuen Liedern und grossen
Emotionen im Gepäck. Und mit mehr von diesen Geschichten, wie sie nur George erleben und schildern
kann. Denn wo andere einfach erzählen, wissen die Fans bei George: Was da kommt, ist 100% echt.

[PRESSETEXT]

Do 13.12. 2018