Zurück

Sa 08.04. 21:00 | Kino Reitschule Bern |

Free Angela Davis and all Political Prisoners

Dokumentarfilm von Shola Lynch, USA/Frankreich 2012, 97 Min., OV(englisch)/frz.

Porträt über Angela Davis, geboren 1944, in Alabama, Professorin der Philosophie. Angela Davis kommt aus einer intellektuellen und sehr politischen afroamerikanischen Familie. Den immer wieder erlebten Rassismus, die menschenverachtende «Rassentrennung» und ein von Gewalt geprägtes Klima prägen die junge Frau zutiefst. Sie ist Feministin, Kommunistin und Aktivistin der Bürgerrechtsbewegung.
Dem bereits seit seinem 18. Lebensjahr in Haft sitzenden George Jackson, der im Gefängnis Mitglied der Black Panther Party wurde, schlug Davis vor, ein Buch über seine Haftbedingungen zu schreiben, was er mit «Soledad Brother» auch verwirklichte. Im August 1970 lieferte sich Jacksons Bruder Jonathan bei einem missglückten Befreiungsversuch in einem Gerichtssaal eine Schießerei mit der Polizei, bei der vier Menschen getötet wurden. Davis wurde vorgeworfen, die Waffe für diesen Überfall geliefert zu haben, da diese auf ihren Namen gekauft worden war. Das FBI setzte Angela Davis daraufhin auf die Liste der zehn meistgesuchten Verbrecher der USA. Einige Wochen später wurde sie verhaftet. Ihr drohte wegen des Vorwurfs der «Unterstützung des Terrorismus» die Todesstrafe.

Infos

April 2017 - Zyklus: «Make the Kino great again!» ist eine Hommage an die Vielfalt von Denkweisen und an soziale und politische Kämpfe, die manchmal vergessen gehen in Zeiten von Altherren-Fantasien um Macht und Dominanz. Das Kinokollektiv zeigt im April eine Filmauswahl zu dem Land, das niemand so richtig zu verstehen weiss: Den USA. Zu Beginn zeigen wir gleich zwei Schweizer Dokumentarfilme: «No more Smoke Signals» ist Fanny Bräuning bildgewaltiges Porträt über ein indigenes Radio in South Dakota und vier Menschen, die dieses Medium nutzen, um ihr kulturelles Erbe und ihre Identität zu erhalten. Das Radio bringt sie alle zusammen. Ein weiterer Dokumentarfilm aus der Schweiz führt uns an den Grenzzaun zu Mexiko: «Broken Land» zeigt anhand von sieben dort lebenden Amerikanerinnen und Amerikaner die Komplexität und Absurdität einer Abschottung nach Aussen und gegen Menschen auf, die wie schattenhafte Geisterwesen bei Anbruch der Dunkelheit versuchen, über die Grenze in die USA zu gelangen. Als letzter Dokumentarfilm in dieser Reihe würdigt «Free Angela Davis and all Political Prisoners» die afroamerikanische Bürgerrechtlerin, Philosophin, Humanwissenschaftlerin und Schriftstellerin Angela Davis, welche in den 1970er Jahren zur Symbolfigur der Bewegung für die Rechte von politischen Gefangenen in den USA wurde.
Schliesslich wird der Zyklus durch drei Spielfilme abgerundet und schlängelt sich durch die Psyche eines gut situierten Hipsterpaares und ihrer Angst vor dem Verlust ihrer eigenen Freiheit; «The Future» von Miranda July («Me and you and everyone we know»). Auch nähern wir uns im Roadmovie «American Honey» der Realität von verwahrlosten Jugendlichen, die unter ihresgleichen eine Familie finden, von denen sie «zu Hause» nur träumen konnten. Den Abschluss bildet das Drama «Winter's Bone» mit Jennifer Lawrence in der Hauptrolle, die mit der rauhe Wirklichkeit von Armut, Drogen, patriarchalen Familienstrukturen und Selbstjustiz konfrontiert wird.

[PRESSETEXT]

Sa 18.03. 2017