Zurück

Fr 04.10. 20:00 | Kino Reitschule Bern |

Filmzyklus Iran – kurz und jung: Neda / Shoot me

I) Neda

Kurzfilm von Narges Kalhor, Deutschland, 2016, 4 Min., Persisch/e

Wasser, das auf dem Feuer tanzt, ist wunderschön – bis sich der Gedanke an das (Ver-)Brennen in den Anblick hineinstiehlt.

II) Shoot Me

Kurzdokumentarfilm von Narges Kalhor & Benedikt Schwarzer, Deutschland, 2013, 30 Min., Persisch, D/d

Der gegen das Regime kritische Musiker Shahin Najafi musste nach Deutschland fliehen. Dann wurde er zur Hauptfigur eines unheimlichen Underground-Videospiels.

Infos

Immer wieder ist der Iran in den Medien, leider selten aus positiven Gründen. Atomkraft hier, Spionage da… Eskalation und Deeskalation – ein Anti-Schleierzwang-Marsch wartet auch noch um die Ecke! Donnie, Hassan,könnt ihr mich hören?
Doch wagt man den Sprung in die gerade vor 40 Jahren entstandene Islamische Republik, so fallen die IranerInnen völlig anders auf: durch ihre Lebensfreudigkeit,
durch ihre endlose Neugierde. Und durch ihre Verzweiflung.

Die Politik ist in aller Munde, kaum hat man ein paar Worte ausgetauscht – da braucht es nur offene Ohren. War die Lage besser unter dem Shah?
Wieviele BürgerInnen stehen eigentlich hinter dem Regime? Ist bald ein Zivilkrieg zu erwarten? Jede und jeder hat eine eigene Theorie zum aktuellen Stand und zum weiteren Schicksal des Landes.
Wenig Einfluss haben die Wechselfälle der Geschichte hingegen auf den Stolz der Jahrtausende alten persischen Kultur.Haben Sie gerade keinen Plan, Persien zu bereisen? Solche Einblicke erhalten Sie
zum Glück auch an beiden Wochenenden unseres Oktoberzyklus zu jungen FilmemacherInnen aus dem Iran.

Durch ihre Kurzfilme zeigen sie, wie die iranische Jugend – insbesondere Frauen* – ihr Land erlebt, wie sie zu ihm steht oder sich davon befreit.
So sehr die Auseinandersetzung mit dem Heimatland auch ein Merkmal des iranischen Kinos sein mag, sind die Wege vielfältig: Subjektive Erzählungen (Shoot Me), gesellschaftliche Auseinandersetzungen (Kids of Tehran, Gaze, Retouch, Manicure), Einblicke in die Erfahrung der Flucht (Cinderelinge, Il Silenzio, Lavashak) oder experimentellere Filme (Neda, She, Interview with a Dead Man, S, LovoGary)… Filme sind auch nicht der einzige Weg: Bereichert wird der Zyklus durch die Kunstausstellung تعلیق (teliq) – Suspense der jungen Künstlerin Nasrin Amiri, welche die Hoffnungen, die auf die Auswanderung
gesetzt werden, veranschaulicht und reflektiert, sowie durch die musikalische Atmosphäre von Ali Latif Shushtari, zwischen westlicher zeitgenössischer Musik und
iranischen Inspirationen. بھ سینمای ریتشول خوش آمدید! – be sinamā-ye reitschule khosh āmadid!

[PRESSETEXT]

Mo 30.09. 2019