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Sa 08.02. 20:00 | Kino Reitschule Bern |

Shaun of the dead – Filmreihe ZOMBIE POLITICS

Komödie von Edgar Wright – Zombies im Büro, GB 2004, 94 Min., OV E/d

Dem Elektrofachhändler Shaun und seinem Kumpan Ed reichen eine funktionierende Playstation und der Stammplatz im Pub zum Leben völlig aus. Dass eine Seuche die Bevölkerung um sie herum in ziellos umherirrende Zombies verwandelt, fällt den beiden Verlierern kaum auf, schleppen sie sich ja selbst wie hirnlose Untote durch ein kontaktarmes Lotterleben. Doch das böse Erwachen kommt.

 

Die Filmemacher Pegg und Wright näherten sich dem Zombiestoff als Fans voller Respekt, verstärkten aber gleichzeitig den immer schon vorhandenen gesellschaftskritischen und -satirischen Unterton des Genres. Damit erwiesen sie dem Vater aller Zombies, George Romero, weitaus liebevoller Referenz als all jene, die seit 30 Jahren mit ihren Remakes den Untoten auch noch den Restgeist ausgeblasen haben. Ihnen gelang das Kunststück, das Zombie-Genre auf sehr britische Art zu parodieren – ohne es der Lächerlichkeit preiszugeben.

Infos

ZOMBIE POLITICS - der Februar im KINO IN DER REITSCHULE

In der karibischen Voodoo-Welt waren sie von den Toten Erweckte, willenlose Werkzeuge in
den Händen derer, die sie ins Leben zurückgeholt haben. Im Film werden sie zum psychologischen Symbol menschlicher Ängste – nicht Ausserirdische oder übernatürliche Monster, 
sondern Menschen werden sich als Zombies selbst zum Albtraum.

Der Regisseur und Filmautor George A. Romero führte die Zombies in die Pop-Kultur ein:
Mit «The Night of the Living Dead» (1968) und vor allem mit «Dawn of the Dead» (1978) begründete er ein eigenes Sub-Genre des Horrorfilms. Dabei ging es ihm nicht bloss um die Inszenierung grober Splatter- und Gore-Effekte, er kritisierte auch die bürgerliche Konsumgesellschaft, Rassismus, staatlichen Machtmissbrauch, an selbstherrlich agierende Militärs und 
sensationshungrige Medien.

Inzwischen haben sich unzählige Filmemacher*Innen bei ihm bedient. Remakes, Parodien, 
Neu-Interpretationen, Komödien und unzählige B-Movies vom Zombie-Musical bis zur Zombie-Weihnachtsgeschichte entstehen von Jahr zu Jahr.
Einige davon übernehmen nicht nur die Untoten, sondern auch das Element politischer, gesellschaftskritischer botschaften von Romero. Eine Auswahl solcher Zombiefilme 
mit politischer Botschaft zeigt das Kino in der Reitschule im Zyklus ZOMBIE POLITICS:


Neben den zwei Klassiker «Dawn of the Dead» (Konsumkritik – Zombies im Shoppingzentrum USA, 1978) «28 Days later» (Kritik am Staat und militärischem Machtmissbrauch, UK, 2002) und ihren sogar noch gesellschaftskritischeren Parodien «Shaun of the dead» (Gesellschaftskritik – Zombies im Büro, UK, 2004) «The Dead Don't Die» (Zombies in der US-Provinz, USA, 2019) liegt der Fokus auch auf jungen, politischen Filmen ausserhalb von Hollywood. 
Neben dem koreanischen «Train to Busan» (Mittelschicht kämpft gegen Zombies, Südkorea 2016) und dem feministischen Zombiedrama «Endzeit» aus Deutschland (2019) findet mit «Atlantique» (Senegal, 2019) ein Gewinnerfilm des Grand Prix du Jury in Cannes 2019 den Weg auf die Leinwand im Kino in der Reitschule.

[PRESSETEXT]

Fr 24.01. 2020