Yi Yi – Spielfilm von Edward Yang, Taiwan, 2000, 173 Minuten, OV E/d,
Der taiwanesische Regisseur Edward Yang blickt in seinem Film auf das Leben einer Mittelstandsfamilie im heutigen Taipeh. Beinahe unmerklich entwirft er – aus drei unterschiedlichen Perspektiven – über seine Figuren und eine kurze Zeitspanne hinweg einen Lebensbogen von der Geburt bis in den Tod. Zum einen aus Sicht N.J.s, einem Mann um die vierzig, verheiratet, Vater zweier Kinder, erfolgreich im Beruf und doch irgendwie nicht mehr glücklich mit sich und dem Leben. Am Rand der Hochzeit seines Schwagers trifft er seinen Jugendschwarm wieder und macht wenig später mit der Frau seiner frühsten Träume ab. Zu Hause liegt derweil die Schwiegermutter im Koma. Mit schlafwandlerischer Sicherheit geleitet uns NJs achtjähriger Sohn Yang-Yang durch den Familienalltag, lässt uns ungeahnte Dinge entdecken, stellt entscheidende Fragen und überrascht uns immer wieder mit seinen Wasserexperimenten. Die ältere Schwester ist es, die erste Liebeserfahrungen sammelt und lernt, dass man das Glück nicht erzwingen kann. In Yi Yi finden wir Spiegelungen des Lebens, die uns so vertraut vorkommen, in denen wir doch wieder und wieder neue Facetten entdecken.