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Sa 15.02. 20:30 | Kulturhof Schloss Köniz Köniz | Pop

Anna Rossinelli – «White Garden»

Nach der Nr 1 Platzierung in den Schweizer Albumcharts und einem Auftritt an den Swiss Music Awards, beginnt Anna Rossinelli das Neue Jahr als Jurorin bei „Voice of Switzerland“ und geht mit ihrem aktuellen Album „White Garden“ auf grosse Clubtournee.

 

Wer den «weissen Garten» betritt, den überkommt erst einmal ein Gefühl der Wärme. Bis wenige Sekunden später eine kühle Brise einsetzt: «It started with a flue. It ended in a mess». Der rhythmische Opener von Anna Rossinellis neustem Album könnte auch als Neustart verstanden werden und geht tief. Schnell wird klar: Irgendwo auf der Reise wurde Geschirr zerschlagen. Es wurden Zettel zerrissen, um später wieder neu zusammengeklebt zu werden. Das Leben als Vorlage für einen musikalischen Trip durch elf Songs, die vor allem eines zeigen: Das Trio um Anna Rossinelli ist gewachsen.

Drei Jahre nach dem letzten Langspieler nimmt Anna Rossinelli den musikalischen Faden wieder auf und geht den eingeschlagenen Weg des letzten Albums „Takes Two To Tango“ weiter. Die Zeit war reif für das wohl beste Werk der zehnjährigen Bandgeschichte – WHITE GARDEN.

Dass sich die Band Zeit gelassen hat, ist jedem einzelnen neuen Song anzuhören. Hier sitzt jeder Stein auf dem anderen, jede Silbe passt, jedes Instrument hat seinen Platz. Kaum verwunderlich, denn viele Einfälle existierten bereits lange vor den Aufnahmen. In über einem Jahr sammelten Anna, Georg Dillier und Manuel Meisel Songideen, Skizzen, nahmen Demos auf und bahnten sich den Weg in Richtung Studio. Dieses sollte nicht irgendwo stehen. Am besten weit weg von all dem, was irgendwie als Ablenkung wahrgenommen werden konnte. Fündig wurden die drei Musiker und ihr langjähriger Weggefährte, Produzent Simon Kistler, schliesslich im hügeligen Toggenburg. Eine abgelegene Lachsfarm diente drei Wochen als Rückzugsort und Entstehungsstätte des «White Garden». Digital Detox und Abgeschiedenheit als Inspiration für ein neues Kapitel.

Kaum eingetaucht, wird dem eingefleischten Rossinelli-Fan schnell klar: Hier ist etwas anders. Doch vertraut, aber irgendwie neu. Die elf Songs umgeben eine angenehme Frische. Altbewährtes trifft auf Modernes, Analoges auf Digitales, Saiten- vermischen sich mit Synthi-Klängen. Als hätte man den neusten Wurf in ein elektronisches Basenbad getunkt. Zuständig dafür ist Pablo Nouvelle. Der Schweizer Elektronika-Musiker und DJ begleitete die Entstehung des vierten Langspielers als CoProduzent. So treibt etwa ein pumpender Synthesizer den Eröffnungssong «Eyes Closed» vorwärts und erzeugt eine bedrohlich warme Atmosphäre, die einem fast den Atem raubt.

Die letzten Jahre waren ein Auf und Ab: Liebe, Musik, Trennung, Schmerz, Neuanfang, Musik. Was nach einem grossen Drama klingt, sieht die Sängerin und Musikerin heute äusserst reflektiert: «Was einem Menschen im Leben wiederfährt, das prägt ihn auch. Man geht vorwärts, man verändert sich».
All dies ist vergleichbar mit einem grossen «weissen Garten», in dem die Zähler auf Null
zurückgestellt werden. Darin gilt es, all die sonst so bunten Dinge neu zu bemalen und neu zu gestalten, um schlussendlich einen Neuanfang zu wagen und das Leben in all seinen Facetten zu geniessen.

Infos

➸ Rossstall
www.kulturhof.ch | www.annarossinellimusic.com/home.html
VK Fr. 40.– | AK Fr. 45.–

[PRESSETEXT]

Di 19.11. 2019