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Egopusher EP

Was für eine Woche für das Zürcher Duo Egopusher – nebst viel Presse hatten sie eine gelungene EP-Taufe. Grund genug also, sich ihre Platte nochmals genau anzuhören! Von Michael Hagspiel

Der Bund und die NZZ berichteten über die Band, ihre EP erreichte Bestnoten (Piratenradio), sie waren im SRF 3 Sounds zu hören, bespielten das Bad Bonn und tauften ihren selbstbetitelten Erstling im Bogen F (wir haben via FB für euch Tickets verlost). Kurz: Es läuft gerade richtig rund.

Kennengelernt haben sich Tobias Preisig und Alessandro Giannelli über Dieter Meier, im Zuge des Projekts ‘Out of Chaos’. An einer Autobahnraststätte beschlossen sie gemeinsame Sache zu machen. Vor ziemlich genau zwei Jahren hatten die beiden ihren ersten Auftritt im mittlerweile abgerissenen Perla Mode. Mittlerweile haben sie den Sprung nach Berlin gewagt und nach rund 100 Shows am Samstag ihre erste EP „Egopusher“ getauft. Ihre Musik lebt grundsätzlich vom Gegensatz von Violine (Preisig) und Schlagzeug (Gianelli) und wird mit Synthesizer und Bass angereichert. Diese Formel greift allerdings zu kurz, ihre gut gelungene EP zeigt nämlich viele Facetten.

Im kurzen Opener „Purple Air“ etwa wird die Geige gezupft und dazu ein wunderschön-melancholisches Klangbild mit tiefem Hintergrund kreiert. Was für ein Intro! „Sunbeam Sream“ ist dann sperriger, das Schlagzeug erzeugt eine nervöse Hektik, dazu gesellt sich eine langgezogene Verzweiflung (Geige), die sich wabernd verwandelt und schliesslich einem abrupten Ende zugeht. „Dirt“ ist unser Liebling. Die Melodie ist eingängiger und fassbarer, die Geige mal gehackt mal gezogen. Besonders gefällt, wenn nach dem Trommelwirbel die Geige das Ganze sanft auflöst und es epochaler wird, dann sirenenartige Klänge ertönen und kurz gar etwas an Drum n’ Bass erinnern. Der Track „Napalm Beach“ ist unweigerlich-vorwärtspreschend, mit einer gewissen Monotonie, gipfelt dann aber in einem grandiosen Schlussfurioso.

Unser Fazit fällt denn auch durchaus positiv aus: Bis auf den letzten Track hat das Album mehr als gemundet. Ein gelungenes Debüt. Hier unten reinhören.

Infos

Photocredit: Irascible

ab sofort im Handel

Di 15.12. 2015