Das Mouton Noir schliesst und macht dabei alles goldrichtig. Es endet nämlich mit einem Knall. „Das Ende“ nennen sie das zweitägige Festival und am zweiten Tag schaute der Bewegungsmelder vorbei und sprach: Es war gut. Und zwar in jeder Hinsicht! Von Rico Plüss
Dieser zweite Festivaltag war ein Sonntag, und Sonntage besitzen bekanntlich eine eigene Qualität, was kulturelle Veranstaltungen angeht. Meist ist es so, dass Konzerte nicht allzu spät anfangen und somit der Start in die Woche dann erträglich ausfällt. So auch, als Chancha Via Circuito den letzten Tag des Mouton Noirs headlinen (dieses Booking kann durchaus als kleine Sensation gewertet werden). Das Konzert fing um 17:30 an und dauerte etwas mehr als eine Stunde.
Flankiert von einer umwerfenden Kulisse und in warmes Licht getaucht von der Abendsonne, spielte das argentinische Duo vor einem beachtlichen, ausgelassenen Pulk an jungen Menschen. Es entstand dann etwas, das Kante so schön besungen haben:
[…]in guten Momenten
für eine Weile
mehr als die Summe der einzelnen Teile
Die Mischung aus Setting, Wetter, dem schleppend/treibenden Neo-Cumbia von Chancha Via Circuito und die Tatsache, dass sich dies an einem Sonntagspätnachmittag abspielte, sorgte bisweilen für deliriöse Zustände. Dass von ihrem besten Album (Rio Arriba, mit Riesensongs wie diesem) keine Songs gespielt wurden, stellte den einzigen musikalischen Wermutstropfen dar an diesem sonst so perfekten Tag. Ansonsten konnten nicht einmal die schon fast zürcherisch anmutenden Getränkepreise dafür sorgen, dass die Laune das Sonnendeck-Niveau verlassen konnte.
Das Belvedere (das Restaurant oberhalb des Clubs) bleibt noch geöffnet, einzig das Mouton Noir macht die Türen zu. Auch das Restaurant selbst, in Fribourg eine feste Grösse, ist für Externe absolut einen Besuch wert – schon allein die Terrasse entschädigt für den Aufwand, an die Welschland-Grenze zu reisen.