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Café-Bar Sattler: Beiz und Quartiermittelpunkt

Der Sattler ist seit einigen Jahren eine beliebte Quartierbeiz in der Länggasse. Man geht «eis ga zie» oder zischt ein kühles Bierchen während man für die Gelateria ansteht. Aber wie sieht es mit fester Nahrung aus? Ein Praxistest. Von Sven Sommer

Der frühe Vogel fängt den Wurm, heisst es bekanntlich. Nun lässt sich diese Aussage aber von zwei Seiten betrachten. Setzt man den Fokus nämlich auf den Wurm, nicht, wie üblich, auf den Vogel, so sieht man ein, dass man wohl besser etwas länger liegen bleiben sollte, bis alle Vögel ihren Hunger gestillt haben.

Mit dieser Überlegung im Kopf machte sich der Autor dieses Berichtes erst nachmittags selbst auf die Suche nach Nahrung und fand diese in der nahegelegenen Café-Bar Sattler an der Mittelstrasse. In Form von Panini, lokal als Sattlerbrote bekannt.

 

 

Laut Wikipedia dienen Panini (bzw. Panino in der Einzahl) vor allem als Zwischenmahlzeit. Klingt unspektakulär, doch schliesslich ist Wikipedia keine wissenschaftliche Quelle. Die Panini im Sattler sind alles andere als unspektakulär. Es gibt fünf verschiedene Ausführungen des warmen Sandwiches. Dazu kann das Brot gewählt werden: Hell oder dunkel. Die Variationen sind Auberginen-Fetamousse-Rucola (11.50), Ziegenkäse-Tomatenpaste-Portulak (12.50), Tonnato (11.50), Rohschinken-Taleggio (14.50) und die schlussendlich gewählte Variante Wasabi-Quorn für 13 Fräichli, aber dazu später mehr.

 

 

Café-Bar, Quartiertreffpunkt und Leckereien

Der Sattler ist, wie es der Name schon sagt, eine Café-Bar, der Fokus liegt also auf den Getränken. Doch auch wer hungrig ist, kommt auf seine Kosten. Neben den Panini gibt es diverse Salate, Antipasti und Käse, Zmorge jeweils am Samstag und Sonntag von 9  bis 14 Uhr. Das Lokal befindet sich – oder besser: ist Teil des sozialen Mittelpunktes des Längassquartiers, dank des breiten Trotoirs und mit 20 km/h für den Verkehr begrenzte Begegnungszone rund um das Migros Zäringer. Hier wird gespielt, gegessen, gesonnt und gemarktwirtschaftet, auch im Winter. Im Sommer ist die Strasse abends an beiden Seiten gesäumt mit Menschen und dies ist neben der Gelateria di Berna der Verdienst des Sattlers. Für die Länggasse ist dies sehr wichtig, gibt es doch neben dem Sattler nur noch zwei, drei andere solcher Lokale. Soweit dieser Exkurs, zurück zum Wasabi-Quorn Panino.

 

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Die Wartezeit dauert nicht lange und schon muss die Zeitung wieder weggelegt werden. Das bestellte Panino aus einer Mischung von Quorn-Geschnetzeltem und Wasabi-Randen wird serviert, dazu wird ein Heidelbeer-Gazosa (5.-) geordert. Die Wahl gefällt: Das «Sattlerbrot» ist innen warm und aussen knusprig, die Kombination der Ingredienzien funktioniert hervorragend. Lecker.

Fazit: Volle Mahlzeit und flexible Essenszeiten

Die anfängliche Angst, dass Panini keine volle Mahlzeit seien und daher den Hunger vor einer Hauptmahlzeit nicht zu stillen vermögen, stellte sich als unbegründet heraus. Was auch fair ist, denn schliesslich kostet das Sattlerbrot gleichviel wie eine durchschnittliche Mittagsmahlzeit.  Praktisch, dass es diese nicht nur zu Küchenöffnungszeiten, sondern den ganzen Tag angeboten werden. Gemäss dem abwarteten Wurm (siehe Einleitung) kann man also auch ruhig etwas später oder früher essen, ohne dem Vogelschwarm zu begegnen bzw. den grossen Ansturm abwarten zu müssen. So erwartet einem schon eher ein gemütlicher Sitzplatz, um sich ordentliches Panini zu verdrücken.

Die anfänglichen Überlegungen stammen übringens nicht vom Autor, sondern vom deutschen Slam-Poet und Stand-up Comedian Vincent Pfäfflin. Der ist auf alle Fälle einen Augenblick wert.

Infos

Für die leckere Mahlzeit wurde insgesamt 18 Franken ausgegeben.

Öffnungszeiten
Montag bis Freitag 7 – 23 Uhr
Samstag 8 – 23 Uhr
Sonntag 9 – 18 Uhr

Adresse
Mittelstrasse 15
3012 Bern

Kontakt
Tel. 031 508 08 65
kontakt@caffebarsattler.ch

So 15.01. 2017