Ich hab die Rathausgasse gern. Parallel zur hektischen Kramgasse kann man hier entspannt mittags oder auch abends sitzen, und sich gemütlich entspannen. Am liebsten natürlich draussen auf einer der zahlreichen Terrassen, bei gutem Essen und etwas zu trinken. Dieses mal: Bonbec, vegan edition. Von Francesca Kroeger
Wir haben schon einmal zuvor vom Bonbec berichtet, dieses mal wurde jedoch der Schwerpunkt auf die veganen Speisen gerichtet; und wir sollten es nicht bereuen. Mit drei Freunden im Schlepptau machte ich mich daran, die „Weltküche“ zu erforschen.
Platz fanden wir gleich, reservieren geht jedoch genauso gut. Zuvor hatten wir bereits online einen Blick auf die Speisekarte geworfen (zum Download verfügbar in Deutsch und Englisch; Getränkekarte leider nicht vorhanden). Es klang vielversprechend. Wir sassen draussen und bestellten zwei Bier, einen hausgemachten Eistee und einen Sprizz. Neben uns am Tisch zwei Vierbeiner mit ihren Herrchen, an sich konnte es jetzt kaum noch besser werden.
Und dann wurde es besser. Als Vorspeise teilten wir uns Oliven, Zitronenhummus und Randencreme, dazu wurde Socca serviert (eine Art Fladenbrot aus Kiechererbsenmehl). Als Hauptspeise wählte ich das indische Curry mit Blumenkohl, Tofu, Pilzen und Reis. Zwei mal gab es bei uns noch das Paneer Masala (Frischkäsewürfel mit Tomatensauce, Gemüse und Reis) und einmal Shakshuka (Auberginen in würziger Tomatensauce mit pochiertem Ei und Bulgur). Dann wurde es still, das Essen war verdammt gut. Ich persönlich hätte mich am liebsten in das vegane Curry gelegt, so etwas leckeres habe ich wirklich selten gegessen. Der Rest der Gruppe war ähnlich zufrieden.
Zum Nachtisch bestellten wir, mit Blick auf den angerichteten Nachbartisch: Riblaire (Zigenkäse mit Honig, Kirschen, Walnusskrokant und Birnenbrot), Warmes Brownie (mit Joghurteis und Heidelbeeren) und für mich gab es ein Schokoladensorbet mit Kirschen und Mandelmilchcreme (vegan). Ebenfalls lecker.
Unsere Bedienung war weder freundlich noch unfreundlich, angesichts des ausgezeichnetem Essens konnte ich dies leicht verzeihen. Das Bonbec ist bemüht, alle Lebensmittel aus regionaler, biologischer oder biodynamischer Landwirtschaft zu gewinnen. In der Küche wird einzig Schweizer Fleisch und Geflügel verwendet. Einziger Minuspunkt ist, dass man bei allen drei Gängen das Gefühl hatte, es sei ein bisschen zu wenig auf dem Teller. Das kann an unserer Verfressenheit liegen, oder daran, dass es einfach zu lecker war. Die Jungs mussten jedenfalls leider noch etwas hungrig wieder nach Hause.
Mittags kann man zwischen 12:00 und 14:00 Uhr aus einem wöchentlich wechselndem Menü von drei Speisen wählen, dazu gibt es je eine Vor- und Nachspeise. Die Lunchkarte findet ihr ebenfalls online. Laktosefrei, glutenfrei und vegan sind sehr einfach gekennzeichnet. Das Bonbec ist sicherlich eher etwas teurer, für einen Hauptgang müsst ihr 30,- CHF rechnen, Vorspeise und Dessert liegen bei je ca. 13,- CHF. Ich finde dennoch, dass es sich definitiv gelohnt hat. Meine Geschmacksknospen haben getanzt im Bonbec, es war das perfekte Geburtstagsessen.